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Identität; Hegel den absoluten Widerspruch. — Das ist nicht unrich-
tig, aber nur eine Außenansicht, die nicht ins Innere vordringt. Daß
Hegel das Identitätssystem Schellings aufgenommen und nur in lo-
gischen Bestimmungen weitergeführt habe, ist eine elementare, von
Hegelianern wie Schellingianern gleich sehr behauptete Wahrheit
1
.
Man darf also nicht sagen, bei Schelling stehe die Einerleiheit, bei
Hegel der Widerspruch im Mittelpunkte, sondern man muß sagen,
daß Hegel die Einerleiheit, die schon Schelling nach dem Verfahren
des dialektischen Widerspruches behandelt habe, in eine streng lo-
gische Form brachte, wobei unter anderem die Stufenfolge der dia-
lektischen Widersprüche mehr hervortrat, als dies bei Schelling
(zum Beispiel im „System des transzendentalen Idealismus“, „Dar-
stellung meines Systems“ und so fort) schon geschah. Dies gelang
Hegeln dadurch, daß er eine rein ontologische Kategorienlehre, in
seiner „Logik“, dem System voranstellte und so jene systematische
Forderung erfüllte, die schon von Anbeginn bei Schelling im Sy-
stemaufbau gelegen war und so weiter. — Wir können uns bei sol-
chen schulmäßigen F e h l u n t e r s c h e i d u n g e n nicht auf-
halten, wollten aber jedenfalls an einem Beispiele die Lösung zeigen.
Alle die oben angeführten Unterschiede sprengen die Einheit der
idealistischen Grundgedanken nicht, da sie ja die systemtragenden
Lehrbegriffe selbst nicht in Frage stellen. Noch deutlicher wird dies
durch die Hervorhebung der Übereinstimmungen werden.
B.
Die i d e a l i s t i s c h e n Ü b e r e i n s t i m m u n g e n
Gerade den idealistischen Philosophien sagt man die größten
Widersprüche und Abweichungen nach. Sieht man aber durch den
Schleier der verschiedenen Ausdrucksweisen, Begriffsprägungen,
Kampfstellung der Philosophen und sonstigen störenden Beiwer-
1
So sagt zum Beispiel der Hegelianer Carl Rosenkranz in einer gegen Schel-
ling gerichteten Schrift (Schelling, Vorlesungen, gehalten im Sommer 1842 an der
Universität zu Königsberg, Danzig 1843, S. 7): Er müsse die Darstellung Schellings
mit einer Kritik verbinden, „.... die, i n s o f e r n e d a s H e g e l s c h e S y -
s t e m d i e V o l l e n d u n g d e s S c h e l l i n g ’ s c h e n i s t , keinen ande-
ren Sinn haben kann, als den, zu zeigen, daß die Stufe, welche die Spekulation mit
Hegel einnimmt, die Wahrheit derjenigen ist, auf der sie mit Schelling stand...“
(Von mir gesperrt.)