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anderer Stelle so ausführlich ausgesprochen, daß ich mich hier kurz

fassen kann

1

.

A. Das A u s g l i e d e r n s c h l e c h t h i n o d e r S e t z e n

Ausgliedern ist notwendig in sich einheitliches, beharrliches Set-

zen, das heißt ein Setzen, das seiner Vollkommenheit nach sich selbst

in allen Setzungsschritten (Phasen) durchaus gegenwärtig bleibt.

Wenn dieser Vollkommenheitszustand erreicht ist, wenn das zuvor

Gesetzte im nachfolgenden Gesetzten durchaus enthalten, durchaus

gegenwärtig bleibt, so nennen wir das mit dem bekannten aristote-

lischen Ausdruck Actus purus oder lautere Tätigkeit.

Gibt es aber einen Actus purus im geistig-seelischen Leben des

Menschen? — so wird der Sensualist fragen. Wir antworten, daß es

ihn nicht nur gebe, sondern daß sogar ohne ihn ein eigentliches

menschliches Geistesleben gar nicht möglich sei! Lautere Ausgliede-

rungstätigkeit oder Actus purus ist dem menschlichen Geiste we-

sensnotwendig. Alles Sprechen, alles Denken, alles künstlerische

Gestalten, alles Wollen und Handeln, sogar alle Wahrnehmung be-

ruht auf Selbstsetzung, Actus purus. Während z. B. eine logische

Schlußkette gedacht wird und der Gedanke von einem Gliede der

Kette zum andern fortgeht, wird das frühere Glied, wird der frü-

here Gedanke nicht fallen gelassen, sondern mit dem späteren zu-

gleich festgehalten und mitgedacht. Geschähe das / nicht, dann

verlöre das Denken seinen Zusammenhang, es träte ein Fehler im

Denken ein, eine Verwirrung und daher zuletzt eine falsche Schluß-

folgerung.

Darum ist auch nicht, wie hier nebenbei bemerkt sei, „ E n g e

d e s B e w u ß t s e i n s “ ein Kennzeichen des geistigen Lebens, wie

eine allgemein vorgetragene Lehre fälschlich behauptet. Vielmehr

muß ein kräftiger Gedankengang g l e i c h z e i t i g v i e l e s

v e r e i n i g e n , muß viele „Merkmale“, „Vordersätze“, „Mittel-

glieder“ und „Zwischenschlüsse“ in einer Schlußkette gleichzeitig

1

Vgl. Der Schöpfungsgang des Geistes, Jena 1928, S. 208 ff.; Philosophen-

spiegel, Leipzig 1933, S. 87 ff. [2. Aufl., Wien 1950, S. 108 ff.].