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III.
Gesichtspunkte zur Ableitung der Leiblichkeit
des Menschen
Bis jetzt haben wir das Sinnliche vornehmlich als Inhalt, an dem
sich das Geistige entfalten könne, behandelt. Nun bleibt noch die
Frage offen, wieweit die Leiblichkeit des / Menschen, welche (nebst
der Umwelt) die Grundlage der sinnlichen Empfindungen aller
Art bildet, einsichtig verstanden werden könne. Wieweit sie aus
den Voraussetzungen des Geistes ableitbar sei.
A.
Die G e z w e i u n g h ö h e r e r O r d n u n g z w i s c h e n
G e i s t u n d S t o f f
Um die Leiblichkeit des Menschen zu verstehen, müssen wir an
die Art der Verbindung von Geist und Stoff erinnern. Eine un-
mittelbare Verbindung des Geistes mit dem Stoffe ist unmöglich,
wie sich zeigte, da der Geist unräumlich ist. Der Geist kann sich
nur mit den immateriellen Wurzeln des Stoffes verbinden. Diese
Verbindung nannten wir „Gezweiung höherer Ordnung“. „Ge-
zweiung“ nennen wir sie darum, weil dabei sowohl Geist wie Stoff
in ihrer Weise a n e i n a n d e r werden, wie ja in aller Gezweiung
gegenseitiges Sich-Erschaffen herrscht.
Wie ist nun dieses Aneinander-Werden beider zu bestimmen?
Das ist die erste grundsätzliche Frage, die sich beim Versuche einer
einsichtigen Ableitung des Entsprechungsverhältnisses von Sinn-
lichkeit und Geist in unserem Zusammenhange auftut. Ihre Beant-
wortung ist nicht völlig unerschwinglich. Der Geist erhält durch
die Gezweiung höherer Ordnung mit der stofflichen Welt jene in-
haltliche Bestimmtheit und Bereicherung, welche wir in der „Sinn-
lichkeit“ vor uns haben. Entscheidend dabei ist aber: daß diese in-
haltliche Bestimmtheit nicht nur in äußerlichem Sinne eine K u n d e
von der sinnlich-stofflichen Welt sei; sondern er e n t f a l t e t sich
auch an ihr, wie der Entfaltungsgang von der Gezweiung zu Wis-
sen, Kunst und Handeln an seiner fortschreitenden Versinnlichung
zeigte. Darin liegt also ein Werden des Geistes am Stoffe.
Aber jede Gezweiung muß Gegenseitigkeit an sich haben. Auch
das Stoffliche muß am Geistigen irgendwie werden. Auch die stoff-