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Organe der Bewegung, die Muskulatur, endlich die „der inneren
Stoffverarbeitung“,
nämlich
Verdauungssystem,
Atmungssystem,
Absonderungssystem und Gefäßsystem. Dazu gesellt sich endlich das
System der Generation (Zeugung).
Die Ansicht von Carus, wonach das Nervensystem dem Geiste
am nächsten stünde, scheint der modernen Auffassung einzu-
leuchten. / Jedoch wird man vergebens darnach fragen, wie von
den Nerven das L e b e n begründet werde. Selbst wenn wir mit
dem Gehirn dächten (was übrigens Carus nicht behauptet), so ist
damit noch nicht gesagt, daß wir mit ihm leben. Es geht aber um
die Begründung des leiblichen Lebens selbst, nicht darum, wie wir
mittelst desselben denken, noch wie wir die Nerven „sensorisch“
und „motorisch“ gebrauchen. Wir müssen daher die Ansicht von
Carus ablehnen. Das Bild des Lebens: rastlose Selbstsetzung, Tätig-
keit des Sammelns und Zerstreuens bietet nur das Herz.
Das Ergebnis der Gezweiung höherer Ordnung des Geistes mit
der Stofflichkeit ist nun nach der Sonderstellung, die wir mit
Troxler dem Herzen zusprechen, ein bestimmter, begrenzter
Umkreis, das Grundorgansystem des Leibes, an das sich erst die
anderen begrenzten Organe kraft bestimmter Aufgaben schließen
müssen und so den begrenzten Leib ergeben. Der bestimmten, indi-
viduellen Einwirkung des Geistes, auf G r u n d d e r I n d i v i -
d u a l i t ä t d e s G e i s t e s , entsprechen die feste Abgrenzung
und äußere Einheit des Leibes.
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3. Das System der Lenkung aller Organsysteme oder
das Nervensystem
Wird anerkannt, daß der Geist (als geistiger Leib) nicht überall
gleichmäßig dem Leibe einwohnt, sondern mit einem bestimmten
und konkreten Einfluß beginnt, was in der Bildung eines bestimm-
ten Organsystems, dem des Herzens und des Atmens mit seinen
Anhängen, zum Ausdrucke kommt, dann ist für die weitere Ab-
leitung insofern ein fester Anhaltspunkt gegeben, als nun
1. mehrere Organsysteme unterschieden werden müssen und
demnach innerhalb dieser Mehrheit eine L e i t u n g stattfinden,
ein System der Leitung ausgebildet werden müsse: das Nervensy-
stem; und als