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[201/202/203]

liche Welt empfängt durch die Gezweiung mit / der geistigen eine

neue arteigene Bestimmtheit — wir sehen sie in jedem lebendigen

O r g a n i s m u s vor uns. Die Stofflichkeit, die in sich nur durch

die chemisch-physikalischen Eigenschaften bestimmt wird, erhält

nun ganz andere, neue Anstöße: sie erhält L e b e n , und damit

erhält sie G l i e d e r u n g , das heißt wieder: G e s t a l t . Dem-

gemäß erblicken wir im menschlichen Leibe die Krönung und das

Ziel der stofflichen Natur.

In der Gezweiung höherer Ordnung wird der Geist an der Stoff-

lichkeit entfaltet, damit der Stoff zu Leben und zu Gestalt hoher

Ordnung erhoben. Das ist die schöpferische Gegenseitigkeit, das

Aneinander-Werden von Geist und Stoff, das sich in der Gezwei-

ung höherer Ordnung vollzieht.

B.

Der Weg der G e z w e i u n g h ö h e r e r O r d n u n g

z u r L e i b l i c h k e i t d e s M e n s c h e n

Der Geist kann sich nicht bloß im allgemeinen, gleichsam ab-

strakterweise, mit den immateriellen Wurzeln irgendwelchen Stof-

fes verbinden. Er muß dies in ganz bestimmter Weise tun. In wel-

cher bestimmten Weise? Darauf kann uns der Gliederbau des Lei-

bes selbst, wie wir ihn vorfinden, allein Antwort geben: Der Weg

der Gezweiung höherer Ordnung kann nur ein solcher sein, welcher

die in der Erfahrung Vorgefundene Gliederung des menschlichen

Organismus zum Ergebnisse hatte. Die nähere Betrachtung lehrt

uns folgende Abschnitte des Weges zu unterscheiden: die Ebene des

Immateriellen; die erste Gestaltung des Leiblich-Stofflichen; die

Folgegestaltungen.

1

1. Die Verbindung auf der Ebene des Immateriellen oder

der geistige Leib

Rein logisch läßt sich folgendes erschließen. Indem der Geist sich

mit den immateriellen Wurzeln des Stoffes verbindet, entsteht eine

Wesenheit, welche nach der einen Seite zur Verräumlichung, zur

Leiblichkeit hin- / zeigt; nach der anderen Seite zur Geistigkeit.

Dieses zwieschlächtige Wesen ist nicht reiner Geist und noch weni-

ger reiner Stoff, es ist b e g e i s t e t e s V o r - K ö r p e r l i c h e s .