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kraft und Repulsivkraft“, das ist Anziehungskraft und Zer-
streuungskraft, die Materie hervorgehen lassen, indem er sagte,
die / Repulsivkraft allein würde die Materie ins Unendliche aus-
dehnen, die Attraktivkraft allein sie auf einen bloßen Punkt
zusammenbringen. Erst beide zusammen ergäben daher die raum-
erfüllende Materie. Das war ein fruchtbarer Gedanke, der ins-
besondere die Bedeutung hatte, daß er den toten Atomismus
überwand und eine „dynamische“ (krafthafte) Auffassung der
Materie an seine Stelle setzte. Der junge S c h e l l i n g und
der gesamte deutsche Idealismus übernahmen, wenn auch in ab-
geänderter Weise, diese Lehre, die man damals „dynamisch“
nannte, die man aber zugleich kontinuitätstheoretisch nennen
könnte. Ihr verdankt es der deutsche Idealismus vor allem, daß
er gar nicht in die Versuchung kam, dem mechanistischen Ato-
mismus in der Naturauffassung zu unterliegen.
Wie man nun über diese Lehre, die übrigens gerade in der
heutigen Feldphysik nicht ohne Stützen wäre, auch denke, bei
Kant hatte sie jedenfalls insoferne einen guten Sinn, als sie ja
nicht die Raumbildung erklären sollte, sondern die Stoffbildung,
den Raum also voraussetzte. Der Raum war ja Kanten nur eine
subjektive Erscheinung, nur eine subjektiv-apriorische An-
schauungsform. Diese könnte also durch Kräfte gar nicht ent-
stehen.
Es leuchtet ein, daß in unserem Falle die Übernahme einer
solchen Lehre nicht in Frage kommt. Auch wenn wir, wie im
folgenden, an die Stelle der Zusammenziehung (Attraktivkraft)
die Einheit bildende Rückbezüglichkeit setzen, folgen wir ihr
in Wahrheit auf keine Weise, denn wir können mit Kräften als
u r s p r ü n g l i c h e n E r s c h e i n u n g e n nichts anfangen.
Wir wollen ja die Raumbildung erklären, Kant dagegen setzte,
wie gesagt, den Raum voraus. Es wäre ja auch unlogisch, die
physische Kraft, die nur als schon räumliche gedacht werden
kann, die stets im schon gegebenen Raume wirksam ist, als raum-
bildende zu unterstellen. Uns kommt es nur auf die Raum-
bildung, auf die Verräumlichung an. Aus Kräften kann / man,
als schon raumhaft, allenfalls den Stoff erklären, aber nicht
den Raum.
Diese Überlegung eröffnet uns abermals den Weg zur Er-
kenntnis der Verräumlichung als einer Zweiheit von Tathand-