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Wieder tun wir hier einen Blick in die Tiefe der Verräum-

lichung. Was in der Verräumlichung vorgeht, ist nicht eine ab-

strakte, leere Raumbildung, sondern stets bestimmte, konkrete,

nämlich durch Eigenschaften gestaltete Verräumlichung. Wir

können auch sagen, die Verräumlichung gehe v e r m i t t e l s

der Eigenschaften vor sich. Daß bei jedem Ding, z. B. Quarz,

gerade diese und keine anderen Eigenschaften auftreten, liegt

also nicht an dem Gefüge der Verräumlichungsvorgänge als

solcher, sondern an dem Charakter der sich verräumlichenden

Wesenheiten. Die Eigenschaften sind Erscheinungsformen des

Charakters dieser Wesenheiten, also z. B. der immateriellen

Wesenheit des Quarzes.

Soferne sie aber Erscheinungsformen sind, e n t s p r e c h e n

sie nur dem Charakter dieser Wesenheiten. Das Vorräumliche

kann nicht selbst hart, warm, elektrisch sein. Denn diese Eigen-

schaften sind schon von räumlicher Art, sind nur im Raume

denkbar. Sie sind also nur Abbildungen, Darstellungen, Ent-

sprechungen jener vorräumlichen Charaktere in der räumlichen /

Seinsebene. Dasselbe gilt von der räumlichen Gestalt selbst,

welche durch die eigenschaftlichen Bestimmtheiten erzeugt wird.

Der Quarzkristall hat eine andere Gestalt als der Kochsalz-

kristall, weil sich seine Natur in anderen Eigenschaften aus-

spricht.

Dies ist das Wesen der Eigenschaften, wenn wir sie auf

ihren vorräumlichen Grund zurückverfolgen. Anders, wenn wir

sie innerhalb der räumlichen Seinsebene selbst betrachten. Dann

zeigt sich, daß die Dinge (die verräumlichten Wesenheiten) durch

ihre Eigenschaften mit anderen Dingen, wie man zu sagen pflegt,

„in Beziehung“ stehen. Der Begriff der Beziehung haftet aber

an der Oberfläche. Genauer betrachtet, zeigt sich, daß die Dinge

durch ihre bestimmten Eigenschaften ihr arteigenes Enthalten-

sein in höheren Ganzheiten, zuletzt im Ganzen der Natur über-

haupt, zur Erscheinung bringen: Das W e s e n d e r E i g e n -

s c h a f t e n i s t , A u s d r u c k d e s a r t e i g e n e n E n t -

h a l t e n s e i n s

d e r

D i n g e

i n

h ö h e r e n

G a n z h e i t e n , z u l e t z t i m G e s a m t g a n z e n , d e r

N a t u r z u s e i n .

Daß es Eigenschaften sind, die sich verräumlichen, heißt, zu

Ende gedacht, nichts anderes als: j e d e V e r r ä u m l i c h u n g