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lungen. Denn wollen wir das Raumbildende denken und dürfen
wir, wie gesagt, dabei nicht an der Vorstellung von Kräften
haften bleiben, so müssen wir vielmehr die Ausbreitsamkeit
als bloße B e d i n g u n g des Heraustretens aus dem Vor-
räumlichen denken, als das, was zum Übergang in Ausdehnung
erst führt, zu Ausdehnung erst werden muß; das aber nichts
vermag ohne Befaßtheit oder Rückbezüglichkeit im Vorräum-
lichen, welche Befaßtheit erst zu jener Einheit führt, die in der
Gestalt zur Erscheinung gelangt.
Immer kommt es darauf an, den Raum nicht als leere, ab-
strakte, formelle Ausdehnung, die für sich, ohne Dinge, bestehen
könnte, zu betrachten, sondern stets als gestaltete Ausdehnung.
Dann wird uns die Zwiefachheit der Verräumlichungstat
offenbar.
Das Heraustreten aus dem Vorräumlichen läßt sich auch —
wir wollen der Deutlichkeit halber auch diese Möglichkeit be-
rühren — d i a l e k t i s c h kennzeichnen, nämlich als Ver-
neinung (Negation) des Vor- oder Überräumlichen, welche Ver-
neinung als Ausbreitsamkeit zur Erscheinung kommt. Und die
Einheit bildende Rückbezüglichkeit erschiene dann als Ver-
neinung der Verneinung, als Synthesis, welche das Ausbreit-
same und das Vorräumliche vereinigt und so zur Gestalt führt.
Die Rückbezüglichkeit ist kein Rückgängigmachen des Heraus-
tretens aus dem Vorräumlichen, keine Verneinung der statt-
findenden Verräumlichung, sondern nur eine Verneinung der
Verneinung, also vielmehr eine Synthesis, Verbürgung, Selbst-
behauptung des Erreichten (der Ausbreitung). Wodurch Ver-
bürgung, Selbstbehauptung? Eben durch jene von A n f a n g
a n bestehende Sammlung, jenes Sich-auf-sich-selbst-Beziehen,
welches / räumlich als Nicht-Zerrinnen im Unendlichen, als Fest-
halten, als Rückbezüglichkeit, Einheit oder sozusagen als Zu-
sammenziehung erscheint und dadurch Gestaltung des Raumes
ermöglicht.
Nennen wir die Ausbreitsamkeit bildlich ein Heraustreten
aus dem Vorräumlichen, so erscheint dagegen die von Anbeginn
wirksame Sammlung (Konzentration), das Ansichhalten oder die
Rückbezüglichkeit als ein (ideelles) Innebleiben im schaffenden
Grunde, aber nicht als Aufhebung oder Zurückführung der Aus-
breitung auf die immaterielle Wurzel (denn dann verschwände