Table of Contents Table of Contents
Previous Page  6702 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 6702 / 9133 Next Page
Page Background

78

[83/84]

der Raum wieder), sondern als eine Befassung des gebildeten

Raumes in seiner immateriellen Wurzel, in seinem Verräum-

lichungsgrunde. Der Einheitsbezug des Ausgebreiteten, der so

entsteht, erweist sich damit wieder als Vorstadium der Gestalt,

das heißt als dasselbe Prinzip, welches zur Begrenzung, Ge-

staltung des Räumlichen führt.

II.

Verräumlichung und Verstofflichung

Raumbildung erwies sich als Verräumlichung, Verräumlichung

als Gestaltbildung. Gestaltbildung ist nur durch Bestimmtheit,

Beschaffenheit, Eigenschaft möglich. Es ist eine bestimmte

Wesenheit, die sich verräumlicht — in Eigenschaften. Die Eigen-

schaften, z. B. warm, rot, hart, sind es, die sich auf bestimmte

Weise im Raume darstellen und ihn infolge dieser Bestimmtheit

gestalten.

Weil die Bestimmtheit oder Eigenschaft des Raumes (bei Be-

wahrung der Einheit, Rückbezüglichkeit) zur Gestalt führt, so

folgt daraus: daß aus der G e s t a l t u n d m i t h i n a u s

d e r V e r r ä u m l i c h u n g ü b e r h a u p t d i e E i g e n -

s c h a f t e n n i c h t a b g e l e i t e t w e r d e n k ö n n e n . Der

Grund der Natureigenschaften liegt nicht in der Tat der Aus-

breitsamkeit noch der Rückbezüglichkeit (Einheit), weil diese

beiden erst mittels der / Eigenschaften verwirklicht werden. Erst

die Eigenschaften sind es, welche den Raum ausbreitsamer- und

rückbezüglicherweise bestimmen, also Gestalt bilden.

Diese zwingende Überlegung erklärt, daß die Verschieden-

heiten der wirklichen Raumerfüllungen (Dinge) nicht aus der

Verräumlichungstat selbst abgeleitet werden können. Welche

Gründe haben sie? Sie gehen noch auf die Hintergründe der

Tathandlung der Verräumlichung zurück: auf die immateriellen,

vorräumlichen Wesenheiten, die sich in Rückbezüglichkeit ver-

räumlichen.

Daraus folgt: Z w i s c h e n d e r v o r r ä u m l i c h e n W e -

s e n h e i t u n d d e n r ä u m l i c h e n D i n g e n s t e h e n

d i e E i g e n s c h a f t e n , die in der zwiefachen Verräum-

lichungstat der Ausbreitsamkeit und Rückbezüglichkeit als ge-

staltete Dinge zur Verwirklichung kommen.