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E i n e

l o g i s c h e

A b l e i t u n g

d e r

N a t u r

v e r s u c h t z u h a b e n , w a r d e r I r r t u m d e r

N a t u r p h i l o s o p h i e S c h e l l i n g s u n d m e h r

n o c h H e g e l s . Wenn gleich der von ihnen dargestellte logische

Zusammenhang kein infacher Denkzusammenhang, sondern ein

dialektischer war, also nur aus Gegensätzen, das heißt zugleich doch

irrational aufgebaut war; so vermag doch auch die dialektische Logik

nicht, das Schema der Naturinhalte ableitend zu entwerfen. Schelling

faßte die Natur als Geist, Hegel als Begriff — das war zu

h o c h g e g r i f f e n ! Zwar sollte sie nur „depotenzierter

Geist“ (Schelling), „Begriff in seinem Anderssein“ (Hegel) sein,

aber solange die Methodik doch ableitend blieb, konnte diese

Einschränkung nicht fruchten.

Auch die B e t r a c h t u n g d e r N a t u r n a c h

Z w e c k e n geht zu einfach vor und stellt an die Natur zu hohe

Anforderungen, nämlich wieder denkmäßige. Denn sinnvolle Zwecke

können zuletzt nur dort sein, wo ein denkender Wille zugrunde

liegt. Andrerseits wird im äußern Zweckbegriffe die Natur zu

ärmlich aufgefaßt. Die Natur wie die Kunst vergeuden. Bilden, /

Plastizieren, Sinnlichkeit, Leben liegen auf einer höheren Ebene

als das Zweckmäßige, Haushälterische.

Wo kein bewußter Gedanke, da ist also das Sinnvolle und

im besonderen sinnvolle Gliederung von Leistungen nicht mög-

lich. Aber muß das Sinnvolle darum in jeder Art fehlen?

Diese große Frage wäre nur für jenen Standpunkt zu bejahen,

welcher der Natur keinen immateriellen Grund zugesteht, son-

dern sie ausschließlich in mechanisch-atomistischen oder ener-

getisch-formalen Vorgängen erschöpft sein läßt, wie dies die

Physik seit Galilei und Newton tut. Von unserem Standpunkte

aus kann dagegen in jener vermittelten, eingeschränkten Weise,

die durch den Übergang auf eine andere (die räumliche) Ebene

vorgezeichnet ist, der N a t u r e i n i n n e r e r Z u s a m -

m e n h a n g

i h r e r

S e t z u n g e n ,

e i n

f o l g e r i c h t i g e r Z u s a m m e n h a n g i h r e s T u n s

n i c h t s c h l e c h t h i n f e h l e n . Wir sagen ein „innerer“,

also nicht völlig sinnfreier, aber allerdings auch nicht in

geistig-logischer Weise sinnvoller Zusammenhang!

Wir nennen diesen Zusammenhang, der einem tieferen Ein-

dringen in das Wesen der Natur, wie wir glauben, nicht völlig