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naturhafter (oder zum Teil auch von teleologischer) Art gedacht
wird. Wesentlich ist dabei, daß die Vorstellungen zuletzt wieder
auf Sinneseindrücke, diese wieder auf physikalische Reize zurück-
geführt werden. Dadurch erscheint das Denken zuletzt als ein na-
turgesetzlich bestimmter Vorgang. Denn er entspringt ja den Rei-
zen und den sich daran schließenden physikalisch-chemischen Vor-
gängen in den Sinnesorganen und Nerven (die wieder die Grund-
lage der Sinnesempfindungen sind, deren bloße Reproduktion die
Vorstellungen bilden). Indem ferner bei diesen Naturvorgängen der
Gegenstand des Denkens (die Reize) auf der einen Seite, der Ge-
danke auf der anderen zu stehen kommt, sind nach dieser Lehre
Gegenstand und Gedanke, Sein und Denken g e t r e n n t . Das ist,
kurz angedeutet, der Standpunkt der empiristischen, auch sensuali-
stisch oder psychologistisch genannten Logik.
Der idealistische Standpunkt kann diesen Begriff des Denkens nie
und nimmer annehmen. Er muß etwas fordern, was unserem heuti-
gen, naturalistischen Standpunkte als hart, ja unbegreiflich er-
scheint: das Denken mit dem innersten Wesen des Seins (nicht nur
mit äußeren Reizen) in Verbindung zu bringen! Darnach (wir sto-
ßen später noch darauf) muß dem Denken in gewissem Sinne Schöp-
fertum zuerkannt werden. Das gilt der heutigen Zeit, die das Zu-
endedenken mehr und mehr verlernte, als überschwenglich, ja phan-
tastisch. Es wird sich aber zeigen, auf welcher Seite die bloße Ober-
flächenbetrachtung, auf welcher das / Eindringen in verborgenere
Tiefen ist. Wird dem Denken innere Einheit mit dem Sein, Schöp-
fertum, zuerkannt, dann steht die Logik den höchsten Fragen der
Metaphysik nahe und teilt ihre hohe Würde.
Zwischen diesen beiden grundsätzlichen Richtungen steht die so-
genannte f o r m a l e L o g i k . Diese entstammt ursprünglich dem
Idealismus (Aristoteles!), trennt aber das Denken vom Gegenstande
insofern, als sie die reinen „Formen“ des Denkens unangesehen des
Inhaltes untersuchen will.
Die meisten heutigen Richtungen wollen über die bloß formale
Logik hinausgehen, ohne doch den idealistischen Standpunkt zu
erreichen, wodurch sie ein Bild der Zwiespältigkeit bieten (wie sich
später ergeben wird).
Auf die Denkaufgaben aller dieser Richtungen werden wir immer
wieder stoßen, sie immer wieder zu prüfen haben.