172
[242/243]
4. Modus: F e r i o. Er hat die Form:
M e P Keine menschliche Schwäche kann der Gottheit anhaften.
S i M Einiges von dem, was die Mythologie der Gottheit andichtet, ist
Schwäche.
S o M Folglich kann (mindestens) einiges von dem, was die Mythologie
der Gottheit andichtet, ihr nicht anhaften.
Hier wiederholt sich dasselbe wie bei Darii: der Sinn des partiku-
laren Schlußsatzes ist unbestimmt. Es sind nur m i n d e s t e n s
„einige“ S nicht P, es können auch alle S nicht P sein. — Die Sphä-
rengestaltung ist wieder so einzurichten, daß M ganz außerhalb von
P liegt, so daß m i n d e s t e n s diejenigen S, die M sind, ebenfalls
außerhalb von P liegen.
2. Die zweite Figur
Bei ihr ist der Mittelbegriff im Ober- und im Untersatz Prädikat;
sie hat daher die Gestalt:
P M
S M
S P
/
Für diese Figur gilt: a. der Obersatz muß allgemein sein, wodurch
i a und o a ausfallen; b. einer der beiden Vordersätze muß vernei-
nend sein, wodurch a a und a i ausfallen, sodaß 4 Modi übrigblei-
ben: e a, a e, e i, a o.
1. Modus: C e s a r e .
P e M Die Affekte beruhen nicht auf Vorsatz.
S a M Die Tugenden beruhen auf Vorsatz.
S e P Folglich sind die Tugenden nicht Affekte. — Dieses schon Aristo-
telische Beispiel zeigt, wie wenig natürlich und dem normalen
Denken geläufig diese Schlußform ist.
Hinsichtlich der Sphärenbetrachtung genüge der Hinweis, daß der
Obersatz eine völlige Trennung von P und M behauptet, der Unter-
satz ein völliges Enthaltensein der Sphäre von S in der von M:
Wenn nun P stets von M ganz getrennt ist, muß auch S, weil S in
M liegt, stets von P ganz getrennt sein.