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2.

Demgemäß gibt es auch in Wahrheit keinen „Relationsschluß“.

Als Beispiele für einen solchen gelten etwa:

Stettin liegt westlich von Königsberg.

Wien liegt südlich von Stettin.

Folglich liegt Wien südwestlich von Königsberg (räumliche Relation).

Oder:

Sokrates lebte vor Platon.

Platon lebte vor Aristoteles.

Folglich lebte Sokrates vor Aristoteles (zeitliche Relation).

/

Oder eine kausale „Relation“:

S ist Ursache von M (Erhitzung des Wassers bewirkt Verdampfung).

M ist Ursache von P (Dampf bewirkt Druck auf den Kolben der Dampfma-

schine).

Folglich ist S Ursache von P (Erhitzung des Wassers ist die Ursache des Druk-

kes auf die Dampfmaschine).

Hier liegen aber in Wahrheit überall R a u m g a n z e , Z e i t -

g a n z e , G e s c h e h n i s g a n z e vor, aus deren Gliedverhält-

nissen sich die Folgerung ergibt! Ähnlich wären es bei „Wertrela-

tionen“ in Wahrheit die Wertganzen, die Rangordnungen der

Werte — als Glieder der Ordnungen —, nicht nachträgliche „Re-

lationen“ für sich bestehender Werte.

Nun gibt man wohl zu, hier liege echter Syllogismus vor (und

zwar nach der Grundform: S = M; M = P; also S = P); aber es

sei kein Syllogismus der formalen Logik, sondern ein „ R e l a -

t i o n s s y l l o g i s m u s “ . Dieser habe die Eigenschaft, daß in den

K o n k l u s i o n e n zwei Elemente der Prämissen fehlen, und

zwar:

a .

das V e r h ä l t n i s v o n S z u M ;

b .

d a s V e r h ä l t n i s von P zu M, sei dieses Verhältnis, das ist

die „Beziehung“, nun räumlich, zeitlich, wertmäßig oder ursächlich

(oder sinnvoller Grund, z. B. Rechtsgrund und Folge). Dem ist aber

zu erwidern, daß in keinem Schlusse der Gesamtinhalt der Vorder-

sätze wiederholt, sondern stets nur das durch den Mittelbegriff Ver-

bundene herausgehoben wird. Das ist schon damit gegeben, daß der

Mittelbegriff im Schlußsatze nicht erscheint, also auch nicht seine

„Beziehung“.

3.

Nun das Wichtigste. Man sagt, die Relationsschlüsse seien wohl

Syllogismen, aber nicht Schlüsse / vom Allgemeinen aufs Besondere

(wie die Syllogismen der überlieferten Logik), sondern Schlüsse vom