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gehoben, eine „ s u b s t a n z i e l l e Form“, das heißt „substanzielle

Einheit“, mit dem Menschen zu bilden!):

„Es verlangt die Seele, nicht durch ein Geschaffenes, sondern allein durch

Gott sich formen zu lassen.“

1

. dâ daz götlich lieht die Vernunft erhebet über sich selber unde .. . trücket

den geist in sîn götlîchez antlitz, da wirt der geist entfremdet allem gemerke

der crêatûren unde stât in einem blôzen anschouwen der ersten wärheit.“

2

„Dâ diu sêle în gebildet wirt in die ersten lûterkeit, in den îndruk der

luteren weselicheit, da si gotes gesmeket ê er wârheit oder bekantheit an sich

vâhet, da elliu nemlichkeit abe geleget ist: da bekennet man aller lûterlîchest,

da nimet si daz wesen in e b e n m e z e k e i t.“

3

„Ein meister sprichet, daz der himel blôz von gote enpfâhe. Ein ander

sprichet, daz des niht ensî: wan got ist ein geist und ein luter lieht, dar umbe

waz von gote blôz enpfâhen sol, daz muoz von nôt sîn ein geist und ein lûter

lieht.“

4

Eine gewisse Beschränktheit der menschlichen Natur ist dabei

allerdings nie ganz überwindbar:

„Daz wesen der sêle ist enpfenclich des influzzes götlîches liehtes; aber niht

als luter noch als clâr als ez got geben mac, mer: in einer umbewellunge. Man

siht daz lieht der sunnen wol, dâ si sich giuzet ûf einen boum... , mêr: in ir

selber kan man sî niht begrifen. Seht, also ist ez umbe götlîche gäben: si

müezent gemezzen werden nâch dem, der si enpfähen sol, und niht nâch dem,

der si gibet.“

5

1

B 143.

2

Pf. 481, 4: Wo das göttliche Licht den Geist über ihn selber erhebt und in

sein göttliches Antlitz drückt, da wird der Geist aller geschöpflichen Merkmale

benommen und er steht in der reinen Schau der höchsten Wahrheit.

3

Pf. 99, 12: Wo die Seele eingeformt wird in die höchste Lauterkeit, im Ge-

präge reinen Seins, wo sie Gott schmeckt, ehe er Wahrheit (-scharakter) oder

Erkennbarkeit annimmt, da, wo er jeden Namen abgelegt hat: da erkennt man

in aller reinster Weise, da nimmt sie (die Seele) das Wesen des E b e n -

m a ß e s a n .

4

Pf. 117, 15: Ein Meister sagt, daß der Himmel von Gott in unverhüllter

Weise (reines göttliches Sein) empfange. Ein andrer spricht, daß dies nicht so

sei: Denn Gott ist ein Geist und reines Licht; darum könne von Gott notwen-

digerweise nur der Reines (Unverhülltes) empfangen, der ein Geist und reines

Licht sei.

5

Pf. 95, 9: Das Wesen der Seele ist für Einfließen des göttlichen Lichtes emp-

fänglich, aber (es ist) nicht so rein und klar, wie Gott es geben kann, vielmehr

(gibt er es) in einer Umwallung (gemildert, gedämpft).

Man sieht das Licht der Sonne wohl, wenn es sich über einen Baum er-

gießt .. ., jedoch vermag man sie selber nicht begreifen. Seht, so ist es mit gött-

lichen Gaben: Sie müssen gemessen werden nach dem, der sie empfangen will, und

nicht nach dem, der sie gibt.