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In ihrer ganzen Größe erweist sie sich in dem letzten Abschnitt

der Kunstphilosophie über: Die A r t e n

d e s

S c h ö -

n e n

1

. Denn wiederum führt uns die systematische Gliederung

auf die innersten Zusammenhänge, auf die übersinnlichen Wurzeln

alles Schönen.

Insbesondere sind es die A r t e n d e s S c h ö n e n a u s d e r

R ü c k v e r b u n d e n h e i t

2

, durch welche Spann den meta-

physischen Gehalt der großen Kunst unserem Erleben und unserer

Einsicht tiefer aufzuschließen vermag.

Damit erntet er noch die Spätlese seines philosophischen Lebens-

werkes, das er auf der K a t e g o r i e n l e h r e aufbaute. Aus den

vor ihr entstandenen wissenschaftlichen Werken bringt er in dieses

Fundament seiner Philosophie die A u s g l i e d e r u n g s o r d -

n u n g ein. Die Kategorienlehre selbst führte zur Entdeckung und

Entfaltung der Lehre von der R ü c k v e r b u n d e n h e i t . In

ihr finden die der Religion und der Kunst zugehörigen Geistes-

stufen erst ganz ihre integrierende innere Begründung. Die Reli-

gionsphilosophie vollendet und überhöht das philosophische System

der Ganzheitslehre, in der Kunstphilosophie gewinnt es aus dem

lebendigen Zentrum der Kunst heraus eine Abschlußgestalt, durch

welche die Hauptwerke noch einmal aneinander gebunden, das Un-

terste (die Naturphilosophie) und das Oberste (die Religionsphilo-

sophie) miteinander verbunden werden. Die Arten des Schönen aus

der Rückverbundenheit führen uns in jenen Gipfelbereich der

Ganzheitslehre, den die Religionsphilosophie erschlossen hat.

Ist das M y s t i s c h - S c h ö n e

3

mehr der verborgene Hin-

tergrund allerhöchster Kunst, so hat deren äußeres Erscheinungs-

bild einen meist anderen Charakter: den des F r o h l o c k e n d -

S c h ö n e n , aber auch des T r a g i s c h - S c h ö n e n ; zwei

Gegenpole, die sich auszuschließen scheinen und doch in tiefstem

inneren Zusammenhang stehen. Zwischen ihnen baut sich das

gewaltige Spannungsfeld der großen Kunst auf. In ihm stoßen wir

erstaunt auf einen gar nicht leicht zu fassenden Schönheitsbegriff,

den Spann mit seiner Einteilung des Schönen in die Kunstphilo-

sophie eingeführt hat.

1

Siehe oben S. 299

ff

2

Siehe oben S. 309

3

Siehe oben S. 310

ff