„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven
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Ergebnisse/Fazit der Kleingruppenarbeit bzw. Präsentationen:
Alle Teilnehmer/innen ließen sich auf den Arbeitsprozess in den Kleingruppen ein.
Bei der Protokollierung der Ergebnisse zeigte sich, dass alle fünf Gruppen mit der
Aufgabenstellung 1 die Kategorien Einzelfallhilfe, sowie Gruppenarbeit gewählt
haben. Bis auf die Gruppe 5 nannten alle Gruppen auch die Gemeinwesenarbeit
als Oberkategorie der Methoden. Unter „Sonstiges“ fanden sich Arbeitsweisen
wie: Empowerment, informelle Kontakte und Teilnahme an Konferenzen. Die
Gruppe 5 fand drei weitere Oberkategorien: Lehrer/innen, Eltern und das
multiprofessionelle Team. Dies zeigt besonders den Aspekt der
mulitprofessionellen Teamarbeit, der für die Schulsozialarbeiter/innen ein sehr
wesentlicher Aspekt ist. Der gewählte „Überbegriff“ der Gruppe1
„Schnittstellenmanagement“ weist auf einen wesentlichen Faktor in der
Schulsozialarbeit hin, eigentlich eine spezifische Methode dieses Feldes ‐ dies
wurde bei der Präsentation diskutiert.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die gewählten Oberkategorien die auch in der
Literatur genannt werden (Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit)
als Leitfaden und Struktur für Methoden gesehen werden können. Im täglichen
Arbeitsprozess richten sie sich nach verschieden Aspekten wie Zeit, Raum und
Personen. Das Handlungsfeld Schulsozialarbeit verlangt nach Flexibilität und
Kreativität in der Methodenauswahl. Dies spiegelte sich auch in den Ergebnissen
der Gruppenarbeiten wider. Gruppe 4 nannte sehr spezifische Methoden wie
Skalierungsfragen, Selbsteinschätzung, Traumreise etc. Dies zeigt wie breit das
Feld der Methoden grundsätzlich ist und wie viel Raum letztendlich auch für
Individualität bleibt. Jedes Setting braucht andere Arbeitsweisen und es gibt viele
unterschiedliche Settings, wie z.B. im Lehrerzimmer, im Beratungszimmer, im
Raucherhof mit einem Schüler, in einer Gruppe von Schüler/innen oder Eltern, ein
kurzes informelles Gespräch, eine Konfliktmoderation oder Krisenintervention.
Dahinter steht auch noch die Struktur des Trägers oder des Vereines in dem die
Schulsozialarbeit eingebettet ist. In der Gruppenarbeit zeigte sich, dass auch die
individuellen Strukturen der einzelnen Träger durchaus Auswirkungen auf die
angewendeten Methoden haben.
Auch die beiden Schulleiter mit ihrer spezifischen Aufgabenstellung (siehe oben
Aufgabenstellung 2) konnten zahlreiche sehr informative Inputs, aus einem
anderen Rollenverständnis heraus, einbringen. Sie haben die Problembereiche,
die aus ihrer Sicht der Schulsozialarbeit zugeordnet werden, gesammelt und der
Gruppe präsentiert.
Literatur:
Speck Karsten:
Schulsozialarbeit. Eine Einführung, Böhlau Verlag (Köln Weimar
Wien) 2009. 2., überarbeitete Auflage
Multi‐
professionelle
Teamarbeit
Unterschiedliche
Settings
Individuelle
Strukturen