„Schulsozialarbeit in Österreich“, Status, Zwischenbilanz und Perspektiven
77
Abbildung 3: Anzahl von Schulsozialarbeiter
/innen
weltweit
Vereinigte Staaten von Amerika
20.000
Indien
(20.000)
Deutschland
5.000
Vereinigtes Königreich
3.000
Niederlande
2.000
Schweden
1.500‐2.000
Vereinigte Arabische Emirate
813
Kanada
750
Mongolei
524
Finnland
400
Schweiz
474
Ghana
320
Österreich
321
Korea
230
Australien
150
Neuseeland
150
Taiwan
58
Japan
30
Sri Lanka
17
Quelle: International Network Interim Survey 2006; ergänzt Speck 2012;
Adamowitsch/Lehner/Felder‐Puig 2011; Nieslony 2005, Helfenstein u. a. 2008;
Kanton Zürich 2009)
Grundsätzlich kommt den USA eine Vorreiterrolle in der weltweiten Diskussion
zur Schulsozialarbeit zu. Ausschlaggebend hierfür sind sicher die frühen
Erfahrungen mit Schulsozialarbeit, eine ausdifferenzierte fachliche Debatte und
das Vorhandensein zahlreicher Fachkräfte und Dachorganisationen. Die
Schulsozialarbeit in den USA hat historische Wurzeln in der Nachbarschaftshilfe
und den „Visiting Teachers“. Die heutige „School Social Work“ in den USA hat
einen Fokus auf die Schullaufbahn der Schüler/innen sowie einen starken
Problemgruppen, Problem‐ und Einzelfallbezug. Darüber hinaus übernehmen die
Schulsozialarbeiter/innen aber auch eine Vermittlungsfunktion zwischen
Schüler/innen, Schule, Familie und Community. Für die berufsständische
Interessenvertretung sorgen die School Social Worker Association of Amerika
(SSWA) sowie zahlreiche (regionale) Dachorganisationen. (vgl. Huxtable/Bluth
2002; Blyth/Cooper 2002, Nieslony 1998/2004; Rademacker 2004, Reischach
2005/2006). Eine Betrachtung des internationalen Fachdiskurses verweist auf
eine zunehmende Professionalisierung der Schulsozialarbeit hin. Dies gilt vor
allem, jedoch nicht nur für die USA. So gibt es dort zum einen Fachdiskussionen
über die „richtigen“ Modelle, Träger, Aufträge, Ziele und Selbstverständnisse von
Schulsozialarbeit. Zum anderen existieren
ausdifferenzierter Fachdiskussionen
über die Kontextbedingungen, die Implementierung, Organisation, Rolle,
praktische Umsetzung, Unterstützung und Evaluation von Schulsozialarbeit (vgl.
Openshaw 2008, Allen‐Meares 2004, Dupper 2002, Huxtable 2002,
Constable/McDonald/Flynn 2002, Dibble 1999, Wisconsin Department of Public
Instruction 1991). Gefördert wird die Professionalisierung der Schulsozialarbeit in
den USA durch eine Selbstverpflichtung der Schulsozialarbeiter/innen über
fachliche Standards der (starken) Berufsverbände (z.B. School Social Work
Association of America).
Anzahl
Schulsozial‐
arbeiter/innen
weltweit
Vorreiterrolle USA
Fachdiskussionen
über
Kontext‐
bedingungen