Dokumentation der Fachtagung
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Es geht darum, eine weitere Unterstützung für die Begleitung ins
Erwachsenwerden zu installieren. Diese muss dieser vielfältigen Aufgabe gerecht
werden und in den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen Platz finden. Die
Schule ist eine dieser Lebenswelten. Schulsozialarbeit hat die Aufgabe, einen Platz
darin zu finden, um diesen Lebensraum, in dem nahezu alle Kinder und
Jugendlichen erreicht werden können, zu nutzen.
Es gilt, in einem möglichst niederschwelligem Setting Kinder und Jugendliche zu
erreichen, aber auch mit ihren anderen Beziehungssystemen (Eltern, Lehrer/innen,
Schulkolleg/innen,…) in Kontakt zu treten und zwischen den verschiedenen
Systemen zu vermitteln. Schulsozialarbeit heißt Beziehungen knüpfen,
Kooperationen aufbauen und diese halten, im Alltag eine Anlaufstelle sein, ein
Beziehungsangebot, ein Beratungsangebot, eine Informationsstelle, ein/e
Gesprächspartner/in für entwicklungsspezifische Themen sein….
Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass Schüler/innen Vertrauen
entwickeln und sich an Institutionen wenden, die in dieser komplexen Welt
anscheinend nötig sind, um bei Alltagproblemen Hilfestellung anzubieten. Dazu
brauchen die Schulsozialarbeiter/innen geeignete Rahmenbedingungen und
feldspezifische Arbeitsweisen, um nachhaltig und entsprechend für die
Schüler/innen tätig sein zu können.
Fragestellungen
Im Arbeitskreis werden wir uns gemeinsam folgenden Fragen widmen:
Wie sieht das Handlungsfeld Schulsozialarbeit aus: Wo bewegen wir uns?
In welchen Räumen, mit welchen Personen und in welchem Rahmen findet
Schulsozialarbeit statt?
Welche Methoden der Sozialarbeit werden angewendet und welche speziellen
Arbeitsweisen erfordert Sozialarbeit im Kontext Schule?
Das Handlungsfeld Schulsozialarbeit soll gemeinsam mit den Teilnehmer/innen in
seiner Breite dargestellt werden. Die aktuell in der Fachliteratur diskutierten
Methoden der Schulsozialarbeit können durch gängige Arbeitsweisen aus dem
Alltag ergänzt werden. Im aktiven Erfahrungsaustausch sollen die
sozialarbeiterischen Methoden und Arbeitsweisen gesammelt werden.
Der Begriff „Methoden“ wird unterschiedlich verwendet. Ich möchte in diesem
Arbeitskreis vor allem trennen zwischen den Methodenbegriffen der
wissenschaftlichen Forschung und Lehre von Sozialarbeit und Methoden der
beruflichen Praxis. Die Erstgenannten sind umfangreich und fundiert. Die
Zweitgenannten aus der Praxis werden oft auch zum Beispiel Arbeitsweisen oder
Techniken genannt.
Ziel des Projektes „Schulsozialarbeit in Österreich“ ist es auch, Erfahrungen zu
dokumentieren, sowie die Profilschärfung von Schulsozialarbeit zu forcieren. Somit
soll auch in dieser Arbeitsgruppe unser gemeinsames Methodenprofil geschärft
werden.
Fachlicher Diskurs/ Literatur
Im Anschluss finden Sie kurze Inputs aus vier aktuellen Fachbüchern, zum Vertiefen
finden Sie die Titel in der anschließenden Literaturliste.
Kinder und
Jugendliche in
ihren
Lebenswelten
erreichen
Vertrauen
entwickeln
Aktiver
Erfahrungs‐
austausch