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tungen des Empirismus und des Idealismus zu treffen. Nach Kant
ist jener aber dogmatisch, das heißt unwissenschaftlich.
Daraus ergibt sich für den „Philosophenspiegel“ ein Schema der
philosophischen Grundrichtungen vom oberflächlichen Sensualismus
bis zur mystischen Erkenntnis (Bd 13, 21):
A. Die empiristischen Lehrgebäude
B e g r i f f s g e b ä u d e
1. Einfacher oder reiner Empirismus;
2. Höherer oder rationalistischer
Empirismus.
G r u n d e r l e b n i s ( E i n g e b u n g )
1. Erlebnis der Erfahrung ausschließlich von
der sinnlichen Seite her;
2. Erlebnis der Selbstgewißheit des auf Sinnes-
erfahrung gegründeten verstandesmäßigen
Denkens.
B. Die idealistischen Lehrgebäude
3. Apriorismus oder kritischer Idealismus
(Beispiel: Kant);
4. Die Setzungslehre oder der sittliche
Idealismus (Fichte);
5. Der ontologische Idealismus (Platon,
Aristoteles; Schelling, Hegel, Ganz-
heitslehre) ;
6. Die Mystik (Platon, Plotin, Meister
Eckehart; indische Upanishaden).
3. Erlebnis des Vorempirischen in der Erfah-
rung (Verstand und Gewissen als Bedingung
des Erkennens und Handelns);
4. Erlebnis des Schöpferischen des Geistes
(der „Selbstsetzung des Ich“ bei Fichte);
5. Erlebnis des übersinnlichen Grundes des
Ichs sowohl wie der Naturwelt;
6. Außerordentliche Seelenzustände
(Ekstasen).
Die systematische Beurteilung und Einordnung dieser Lehrgebäude
beruht darauf, daß „jeder dieser Standpunkte ... in seiner Eingebung
um eine Erlebnisschicht tiefer“ geht. „Seien es nun weitergehende
Folgerungen begrifflicher Natur, sei es ein Hinsteuern zu den tiefsten
Eingebungen des Idealismus, stets ergeben sich jene Entfaltungen des
Idealismus, die schließlich bis zur Mystik führen, welche das Erlebnis
des Seelengrundes als der göttlichen Wurzel des Menschen wie der
Welt in den Mittelpunkt stellt. — Wer diese Unterscheidungen nicht
versteht, ist zur Philosophie nicht geboren“ (Bd 13, 21).
Wer aus der Tradition des Deutschen Idealismus kommt, mag
dabei wohl an Hegels „Phänomenologie des Geistes“ denken, die
ebenfalls den Weg der Erkenntnis von der sinnlichen Wahrnehmung
durch alle Bereiche des Begreifens bis zum absoluten Wissen zum
Gegenstand hat. Dieser Erkenntnisweg erfolgt bei Hegel in dialek-
tischen Schritten. Hegels Dialektik hat Spann immer wieder beschäf-