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Der Darstellung der Fehl- und Mischsysteme wird nicht die gleiche

Ausführlichkeit zuteil wie der Darstellung der idealistischen Systeme.

Spann begnügt sich nach ausführlicher Darstellung der Fehlerquellen

mit kurzen Hinweisen auf die philosophischen Richtungen und Auto-

ren. Ausführlicher werden wegen ihrer großen geschichtlichen Be-

deutung Descartes, Spinoza, Berkeley, Jacobi, Schopenhauer und

Nietzsche behandelt.

Gegen Descartes wird der grundsätzliche Einwand erhoben, daß

man auf „Zweifel“ keine Philosophie aufbauen könne. Ähnlich wie

am Existenzialismus unseres Jahrhunderts wird an Descartes auch

die „Geschichtslosigkeit“ der Lehre gerügt. Das Ganze sei ein Misch-

system. „Echte ontologische Metaphysik in der Gotteslehre sowie

im Substanzbegriff und zum Teil auch im Seelenbegriff; dagegen

wieder eine mechanistische Auffassung der Natur und des organi-

schen Lebens, was dem Empirismus entspricht, in Wahrheit sogar

versteckter Materialismus ist“ (Bd 13, 308).

Über die von Descartes begründete neuzeitliche Philosophie

überhaupt urteilt Spann:

„Die ,Cartesische Wendung' in der neuzeitlichen Philosophie

muß als Beginn des Übels wieder rückgängig gemacht werden. Nir-

gends wohl zeigt sich der Irrtum unserer Hegelisch eingestellten

Geschichtsschreiber der Philosophie deutlicher als in der Darstel-

lung Descartes’, wenn sie ihn nämlich für ein notwendiges Glied' im

Fortgange der Erscheinung und Ausbildung des philosophischen

Organismus behandeln. In der Geschichte gibt es auch Verfall,

Rückläufigkeit, Unholdentum“ (Bd 13, 310).

Bei Spinoza rühmt der „Philosophenspiegel“ die Richtigkeit des

Ansatzes beim Absoluten, doch werden an dieser Philosophie Pan-

theismus, Unzulänglichkeit des „geometrischen Verfahrens“ und

auch Naturalismus und Individualismus in der Rechtslehre festge-

stellt.

Über die Mischsysteme des Idealismus, etwa über Schopenhauer,

urteilt Spann noch strenger als über die des Empirismus. Ihnen wird

der Niedergang des Idealismus im 19. Jahrhundert angelastet. Der

Idealismus wurde durch den Existenzialismus abgelöst. „Bei Kierke-

gaard glomm noch ein Funke des heiligen Feuers unter der Asche,

nun verlischt auch der letzte Rest — ein Anzeichen der Verzweiflung