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Vorstellungen oder überhaupt geistigen Elemente verhalten
.“
1
Die Einheit
erhält der Gesamtgeist durch die Einheitlichkeit „des V e r h a l t e n s u n d
d e r F o r m . . . seiner Tätigkeit“, durch die Gemeinschaftlichkeit der Erzeugung
und Erhaltung der Elemente seines geistigen Lebens“
2
. Die schließliche Defini-
tion des Volksgeistes ist, daß er „ d a s a l l e n G e m e i n s a m e d e r i n n e -
r e n T ä t i g k e i t " darstellt.
Vom Volksgeiste oder Gesamtgeiste unterscheidet sich der o b j e k t i v e
G e i s t . Dieser ist die „Summe allen geistigen Geschehens in einem Volke, ohne
Rücksicht auf die Subjekte“
3
. Die Existenzweise dieses objektiven Geistes ist
eine zweifache: zum Teile existiert er als „geistiges Element“ (Gedanke, Gefühl
usw.) „in den lebenden Trägern des Volksgeistes als wirklich vollzogene oder
vollziehbare Akte des psychischen Lebens“; zum anderen Teile „erscheint er
gestaltet und befestigt durch Hineinbildung des Gedankens in irgend ein Mate-
rielles“ (z. B. Bücher, Maschinen, Spielzeuge usw.)
4
.
Der Formen des Zusammenwirkens der Individuen im Gesamtgeiste sind vier:
A.
Die Tätigkeit der Einzelnen ist in bezug auf die Absicht, die sie zunächst
leitet, eine schlechthin individuelle. Jeder tut, was er tut, unmittelbar bloß für
sich. Hier bilden alle einzelnen auch ohne ihr Wissen und Wollen durch ihre
Arbeit eine Einheit. (So bilden die Sprachgenossen eine Spracheinheit und an-
deres
.)
5
B.
Die Tätigkeit der Einzelnen vollzieht sich im Dienste des öffentlichen
Lebens, das heißt Inhalt und Zweck ihrer Tätigkeit ist unmittelbar dem All-
gemeinen gewidmet (z. B. staatliche Beamte)
6
.
C.
„Von besonderer Natur und Bedeutung ist das Zusammenleben darin, daß
und wie die Gesamtheit umgekehrt für den Einzelnen und damit zugleich auf
denselben wirkt
“
7
(z. B. Erziehung, öffentliches Urteilen, Schutz des Eigentums
usw.)
D.
„Endlich ist jene Art des geistigen Zusammenlebens zu nennen, . . . wo
alle Einzelnen in gemeinsamer Tätigkeit für einen öffentlichen Zweck sich befin-
den, wo die Erhaltung und das Interesse der Wirksamkeit überhaupt nicht im
1
Moritz Lazarus: Einige synthetische Gedanken zur Völkerpsychologie,
a. a. O., S. 9.
2
Moritz Lazarus und Heymann Steinthal: Einleitende Gedanken über Völ-
kerpsychologie, in: Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft,
Bd 1, Berlin 1860, S. 29.
3
Moritz Lazarus: Einige synthetische Gedanken zur Völkerpsychologie, in:
Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft, Bd 3, Berlin 1862,
S. 43.
4
Moritz Lazarus: Einige synthetische Gedanken zur Völkerpsychologie,
a. a. O., S. 44.
5
Moritz Lazarus und Heymann Steinthal: Einleitende Gedanken über Völ-
kerpsychologie, a. a. O., S. 22 ff.
6
Moritz Lazarus und Heymann Steinthal: Einleitende Gedanken über Völ-
kerpsychologie, a. a. O., S. 30 ff.
7
Moritz Lazarus und Heymann Steinthal: Einleitende Gedanken über Völ-
kerpsychologie, a. a. O., S. 34.