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sich heraus erzeugte. Die Ganzheit der Religionsgemeinde, der
Kirche, ist es vielmehr, die mich als religiöse Wirklichkeit gleichsam
erst schafft und von je geschaffen hat (indem ich mich nämlich in
Gezweiung zu schaffen die Möglichkeit habe). Die Ganzheiten der
Gesamtdinge haben dies in mir getan und sind die ersten Träger
geistiger Kultur, sie sind die geistigen Lebendigmacher.
Wird der Eintritt universalistischer Denkweise in den geistigen
Gehalt eines Zeitalters so angesehen, wie dieses Beispiel es weist,
dann begreift man, welch vielfältig neues Leben die Romantik zu-
erst in Deutschland, dann in der ganzen Welt erzeugte. Die Kultur
erhält sogleich einen anderen Stempel als den des bloßen Wissens,
das Überindividuelle, zuletzt das Übersinnliche zieht in die Herzen
der Menschen ein, die Fülle der Zeiten kehrt wieder.
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Es war der erste große Gegenschlag seit vielen Jahrhunderten
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der erste wirkliche Durchbruch durch die individualistische Lebens-
idee. Ich behaupte nicht zuviel, indem ich sage: Wenn das deutsche
Volk einmal nach vielen Jahrtausenden nicht mehr da sein, wenn
man das Deutsche wie heute das Griechische aus verschollenen Ur-
kunden erlernen wird, dann wird doch ein ewiger Glanz an dem
deutschen Namen haften, weil der deutsche Geist die abendländische
Kultur vor dem Untergange bewahrte, indem er sich den erwür-
genden Umarmungen der Mitgardschlange des Individualismus ent-
wand. Und um den Kreis von Kant, Fichte bis Hegel, von Goethe
bis zu Novalis und Eichendorff wird es leuchten wie heute um Pla-
ton und Aristoteles.
Freilich war dieser Durchbruch kein vollkommener. Die Roman-
tik hat schließlich eine Niederlage erlitten, aber es war eine könig-
liche Niederlage. Sie kam noch zu früh, der individualistische Zeit-
geist hatte sich noch nicht ausgegeben, das Leben ging noch weiter-
hin seinen alten Leitsternen nach. Aber die Romantik stirbt nicht,
ihr Geschlecht ist schon zahlreich und mannigfaltig. Auch wir zählen
uns zu diesem Geschlecht.
Welche waren nun die verschiedenen F o r m e n d e r n e u e n
u n i v e r s a l i s t i s c h e n D e n k w e i s e ?
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Daß auch hier Vorläufer da waren, in der Geniezeit, sogar zum Teil schon
in anti-rationalistischen Bestandteilen der Lehre Rousseaus, und daß überhaupt
die Weltgeschichte ja nie gänzlich von allen guten Geistern verlassen war, soll
damit natürlich nicht geleugnet werden.
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