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Im Bereiche der Wissenschaft ist es ganz allgemein der Kampf

gegen den mechanischen Kausalbegriff der Geisteswissenschaften: die

Geschichte, die Germanistik (nicht in dem kläglichen Sinne, wie sie

heute betrieben wird, doch in jenem der Gebrüder Grimm), die

Rechtswissenschaft, die Staats- und Volkswirtschaftslehre, sie alle

wollen nun plötzlich Wissenschaften werden, die es mit Innerlich-

keit, weil mit Gesamtgeistigkeit (objektivem Geiste) zu tun haben,

nicht mit blinder Ursächlichkeit. Leider ist diese Entwicklung da-

mals nicht ans Ende gekommen, sondern in Anfängen stecken ge-

blieben. Als dauernde Frucht blieben jedoch die (geschichtlich ge-

richteten) Sprachwissenschaften und die geschichtliche Richtung

überhaupt, der „Historismus“, zurück, der zuerst in der Rechts-

wissenschaft entstand und dort das individualistische Naturrecht

überwand (zum Teil allerdings mehr verdrängte als innerlich über-

wand), dem aber ein vollgültiges Eigenes an dessen Stelle zu setzen,

nicht gelang. In der Volkswirtschaftslehre war es zuerst der geniale

A d a m M ü l l e r , der Drachentöter des Smithianismus, dann wa-

ren es F r i e d r i c h L i s t und die auf beiden (mehr als heute be-

kannt ist) beruhenden geschichtlichen Schulen der Volkswirtschafts-

lehre (Roscher, Schmoller), die bis in unsere heutigen Tage reichen.

Auch hier ist, obzwar zuerst sehr viel, zuletzt doch nur Halbes er-

reicht worden, aber die Entthronung des Naturrechtes in der

Jurisprudenz, die Zurückdrängung und Erschütterung der liberalen

Schulen in der Volkswirtschaftslehre ist doch wohl gelungen. In der

Gesellschaftslehre (Soziologie) und der / Staatslehre haben außer den

schon Genannten Hegel, Baader, Schelling, Schleiermacher, Krause,

Stahl Großes und Dauerndes geleistet, indessen die positivistisch-

empiristische Zeit, die später einsetzte, hat all das nicht zur Ent-

wicklung kommen lassen, so daß heute die universalistische Ausbil-

dung der Gesellschaftslehre ebenso wie der Volkswirtschaftslehre vor

einem neuen Anfange steht.

Ein groß gewordenes Kind des universalistischen Gedankenkrei-

ses, der Romantik und der geschichtlichen Schule, nicht aber des

Sozialismus, wie z. B. Philippovich fälschlich behauptet, ist die

S o z i a l p o l i t i k . Unter „Sozialpolitik“ darf man nicht almosen-

artige Geschenke für die unteren Klassen verstehen, sie ist auch

nicht nur (was schon einen viel weiteren Sinn hat) Hilfe für die

schwachen Gruppen der Gesellschaft, vor allem für die Arbeiter,