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vorgebildeter Beamten allerdings der bessere; wir wissen auch, daß
unsere Beamten, deren Amtsdauer eine kurze ist, oft für ihre eigene
Tasche sorgen, und daß sie wieder gehen müssen, sobald sie sich in ihr
Amt eingearbeitet haben; aber Geld haben wir genug; worauf es uns
ankommt, ist, daß die Beamten sich nicht als unsere Herren aufspie-
len“ (wie vielleicht im alten Preußen, im alten Österreich). Ähnliches
ist ja zum Teil auch in der Schweiz der Fall, wo man gewählten Laien
die Aufsicht über fachmännische Beamte überträgt, z. B. einem bie-
deren Bäckermeister die Aufsicht über die Schule.
Wie immer beim Individualismus, so auch bei seiner politischen
Theorie: Aus der A t o m i s i e r u n g f o l g t d i e M e c h a n i -
s i e r u n g . Wenn jede Stimme gleichwichtiges Atom ist, so kann
keiner Stimme mehr innerer Wert zukommen. Es kann nur mecha-
nisch gewogen oder gelost werden. In der individualistischen Wirt-
schaftstheorie finden wir schon seit Quesnay dieselbe Auffassung der
Volkswirtschaft als eines ordre naturel, das ist einer Ordnung im
naturgesetzlichen Sinne, im Sinne eines Kausalmechanismus. Die De-
mokratie betrachtet den politischen Organismus ebenfalls rein me-
chanisch als Atomhaufen, als ordre naturel. Nicht der Wert, sondern
die Menge herrscht in ihr nach dem mechanischen Gewichte.
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Diese Logik müßte auch dem einfachen, gesunden Menschenver-
stand absurd erscheinen, um so mehr als doch das Leben selbst anders
entscheidet. D e n n i n W i r k l i c h k e i t l e b t n i e m a n d
n a c h d e m G r u n d s a t z d e r M e h r h e i t , sondern einzig
nur nach dem von Wert und Wahrheit. Zum Beispiel wird jeder, der
krank ist, einen Arzt fragen, wer Geld in Papieren anlegen will,
einen Finanzkundigen, wer ein Haus bauen will, den Baumeister.
Und allgemein wird, wer einen Rat braucht, suchen, daß er dem Ur-
teile des Einsichtigsten, des Fachkundigsten, des Klügsten, des Be-
sten folge, das heißt aber: ihn über sich herrschen lasse. Es wird ihm
dagegen nicht einfallen, unter seinen Freunden darüber abstimmen
zu lassen.
U n i v e r s a l i s t i s c h gesehen ist der Grundmangel jedes po-
litischen Individualismus, daß der Staatswille im „übereinstimmen-
den Willen der Bürger“ bestünde! Da aber die Gesellschaft nicht die
Summe der Einzelnen, sondern ein überindividuelles Geistiges, die
Ganzheit der geistigen Gemeinschaft ist, so ist jede Organisation,
und am meisten der „Staat“, Ausdruck einer wesenhaften geistigen