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Schaft ist nur bei hohen Preisen die intensive Wirtschaft die über-
legene
1
. / Zum Beispiel ist dort, wo nach den Preisverhältnissen für
Getreide der richtige Standort (der „Getreidekreis“) liegt, nicht un-
bedingt die intensivere Wirtschaft die richtige, sondern nur, solange
die Preishöhe dies gestattet, andernfalls muß zu weniger intensiven
Verfahren übergegangen, das heißt der Natur mehr überlassen wer-
den
2
.
Im Gewerbe ist es nicht die Preishöhe, sondern, wie sich in an-
derem Zusammenhange schon ergab
3
, vor allem die M a r k t -
g r ö ß e , welche für Betriebsgröße und Intensität maßgebend ist.
Wir haben oben das Beispiel der Säge- und Getreidemühle ange-
führt, die für den großen Markt als Großbetrieb, für den kleinen
Markt als kleine Wassermühle jeweils das wirtschaftlich Richtige ist.
Aber auch rein technische Grenzen gibt es. Wenn z. B. in der Schuh-
erzeugung die Zahl der maschinell trennbaren Verrichtungen hun-
dert betrüge, so wäre damit eine technisch ideale Größe des Betrie-
bes gefordert, die vielleicht bei mangelnder Marktgröße, mangeln-
der Kapitalfülle oder Kaufkraft der Abnehmer nicht erreicht wer-
den kann, die aber keinesfalls überschritten werden darf, ohne eine
Verteuerung der Erzeugung herbeizuführen. Nicht einmal technisch
also kann der Großbetrieb durch den noch größeren nach Willkür
ersetzt werden. Der große Betrieb ist ja nicht bloß quantitativ mehr
als der kleine, sondern qualitativ etwas anderes. Großbetrieb und
Kleinbetrieb unterscheiden sich, wie wir oben in einem anderen Zu-
sammenhang sahen, durch die a n d e r e o r g a n i s c h e Z u -
s a m m e n s e t z u n g und andere Aufgaben, nicht durch mecha-
nische Größe.
Das Maß der Intensität an Kapitalaufwand im besonderen (wo-
von nicht nur die Größe, sondern auch die Ergiebigkeit des Betrie-
bes wesentlich mit abhängt) wird für sich wieder von der Höhe des
Zinsfußes bestimmt (und das heißt zuletzt: von der in einer Volks-
wirtschaft vorhandenen Kapitalfülle). Bei niedrigem Zinsfuß ist
Maschinenanwendung in höherem Maße lohnend, das heißt wirt-
1
Bei Heinrich von Thünen: in der marktnahen Wirtschaft, was bedeutet: bei
höheren Preisen.
2
Eine nähere Darstellung findet sich in meinen Haupttheorien der Volks-
wirtschaftslehre (jetzt: 28. Aufl., Graz 1969, S. 135 ff.).
3
Siehe oben S. 163.
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