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geistige Verderbnis des Arbeiterstandes, seine Quelle. Wenn man
sich in das Unglück dieser Menschen hineindenkt, kann man erst
ganz ermessen, wie schwer es ist, sie aus ihrer gegenwärtigen Lage
herauszuführen. Wer sich nicht frei an ein geistig Höheres anschließt
und sich vor ihm beugt, dem ist der Weg nach aufwärts versperrt,
er zerstört auch das, was er hat. Seine Seele kann nicht leben. Selbst-
zerstörung ist sein Tun.
Dieses Bild trifft nicht mehr so scharf für den h ö h e r e n
H a n d a r b e i t e r zu. Da er seinem Werke unmittelbar nahe-
steht, hat er mehr Freude daran, mehr Verbindung mit den Auf-
gaben des Lebens.
Die n i e d e r e g e i s t i g e A r b e i t unterscheidet sich von
der bisherigen durch ein mehr oder weniger großes Maß an äußerer
Bildung, das heißt an Kenntissen, an Schulbildung. An dieser Bil-
dung hat der geistige Arbeiter einen Rückhalt, der selten ganz um-
gestoßen wird. Aber die wahre Ernte dieser Bildung können die
heutigen Menschen dieser Schichten nicht einbringen, da auch sie
von dem materialistischen Zeitgeiste beseelt sind, wenn auch weni-
ger in der marxistischen als in der immerhin weit milderen Form
des bürgerlichen Liberalismus und Aufklärertums. Damit sind auch
sie des Edeltaues von Geistigkeit, der über ihrem Leben liegen sollte,
beraubt und in die Ödnis und Unzufriedenheit des Materialismus
und fruchtlosen Rationalismus hinausgestoßen.
Der Typus des U n t e r n e h m e r s , des heutigen Wirtschafts-
führers, ist vor allem gekennzeichnet durch Tatkraft und Selbstän-
digkeit. In der letzteren verbirgt sich die schöpferisch-organisato-
rische Seite seines Wesens, die erstere ist die Vorbedingung dafür,
daß seine Gedanken und Pläne durchgesetzt werden. Im übrigen
sind die kleinen und großen Unternehmer sehr zu scheiden. / Die
kleineren gehören geistig fast ganz zum Handarbeiterstand, freilich
niemals zum niedersten, mindestens zum qualifizierten. Diesen Un-
terschied darf man aber nicht unterschätzen (wie die Marxisten wol-
len, die alle Armen als einen gleichen Atomhaufen von „Proleta-
riern“ erklären), weil die geistige Haltung des Unternehmers auf
Selbständigkeit, auf Arbeitsfreude gegründet ist.
Der große Unternehmer sodann ist auch dort, wo er sich nicht
von der Pike auf emporgearbeitet hat, also eine höhere Bildung und
Erziehung genoß, in aller Regel ganz materialistisch eingestellt und