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schauer als auch hervorbringender Teilnehmer. Zuschauer, sofern

der Staatsmann für das Geistige seiner Zeit empfänglich sein muß,

um es organisieren zu können (wie seines Berufes ist); ferner aber

auch selbst aktiv eingreifend, indem er das Wertvolle und Große

organisatorisch fördert, das andere sich selbst überläßt oder gar zu-

rückdrängt und unterdrückt.

Der schöpferisch-geistige Stand ist am meisten den anderen Stän-

den entrückt. Zwar ist er die letzte Quelle von allem, von Wirt-

schaft, Technik, Organisation und allem höheren Lebensinhalt, aber

all dieses nur vermittelt. Der rein theoretische Mathematiker z. B.,

der die Formeln findet, mittels derer man beim Brückenbau die nö-

tigen Berechnungen durchführt, ist dem Brückenbau-Handwerk und

jeder Technik fern; gleichwohl liefert er die Mittel jener Berechnun-

gen. Und so allgemein: Indem der schöpferisch-geistige Stand die

Lebensordnung gibt, indem er vor allem die sittlichen Werte be-

stimmt und fortbildet, ist er die letzte Quelle auch jeder staatsmän-

nischen Tätigkeit. (So ist der geistige Stand, noch mittelbarer als der

politische, aktivster Nährstand.)

/

Gerade zum politischen Stande ist die Beziehung eine innige, in-

dem dieser die Ideen des schöpferischen Geistes übernimmt und in

die Lebensordnung organisatorisch einpflanzt. Daher denn auch die

Arbeit des großen Politikers teils ein Kampf gegen fremde, teils ein

Kampf für die eigenen Ideale ist — Ideale aber, die nicht selbst ge-

schaffen sind. Die Glieder des geistigen Standes sind nicht durchaus

schöpferische Menschen (man darf da nicht nur an die höchsten Ver-

treter denken), sondern in vielen Seiten ihres Lebens nur Teilneh-

mer und Nachahmer. So der Forscher, der auf seinem eigensten Ge-

biet zwar selbständig schafft, im übrigen aber, als Lehrer z. B., vor-

wiegend darstellende, wiederholende geistige Arbeit verrichtet, als

Mensch vielleicht ein Philister ist. Er hat daher sowohl an den Ver-

richtungen des Nährstandes wie des politischen Standes Anteil und

gehört nur mit einer Seite seines Wesens dem höchsten, schöpferi-

schen Stande an. Der höchste geistige Stand besteht, wie oben gesagt,

nur uneigentlich als Stand, da er nie wirklich handelnder oder gar

zünftiger Stand wird.

Am größten ist der Abstand und die Kluft zwischen dem Hand-

arbeiterstand (niederen wie auch höheren) und dem Stande der Wei-

sen. Die höchste Weisheit ist dem gewöhnlichen Menschen uner-

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