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walt von Gott, so auch die Oberherren und deren Gefolge, bis he-
runter zu dem Hausvater gegenüber dem Gesinde und der Familie.
Das Mittelalter hat diese altgermanische Vorstellungsweise unter
christlich-mystischem Einfluß unendlich vertieft, und am schönsten
hat wohl M e i s t e r E c k e h a r t den Begriff des lehensartigen
Eigentums erklärt: „Überhaupt sollen wir alles nur haben, als sei es
uns geliehen und nicht gegeben, so Leib und Seele, Sinne und Seelen-
kräfte, äußeres Gut oder Ehre, Freunde, Verwandte, Haus, Hof
und alle Dinge.“
Die universalistische Auffassung muß hier zurückgehen auf die
Vergänglichkeit der Einzelnen, während das Ganze bestehen bleibt.
Zeitliches Eigentum des Einzelnen, ewiges Eigentum des Ganzen.
Nur das Ganze besitzt sich selbst.
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Privateigentum setzt auch den U n t e r s c h i e d v o n p r i v a -
t e m u n d ö f f e n t l i c h e m R e c h t voraus, ein Unterschied,
den das universalistische Denken zurückweisen muß, den nur indi-
vidualistisches, kapitalistisches Denken machen kann, das außerdem
einen Mangel an Unmittelbarkeit und an Lebendigkeit im Rechts-
wesen beherbergt. Der individualistische Zeitgeist hat uns allen die-
sen verderblichen romanistischen Rechtsbegriff aufgehalst, unsere
Handwerksjuristen, denen es an philosophischer Bildung mangelt,
haben lange mitgetan, und selbst die Germanisten haben den eigenen
Schatz wie ein Aschenbrödel mißhandelt und geschmäht, die fremde,
falsche Schönheit gepriesen und umworben. Das echte deutsche
Rechtsdenken kennt weder strenges Privateigentum noch einen
grundsätzlichen Unterschied von privatem und öffentlichem Rechte.
3.
N e b e n d e r p r i v a t e n u n d l e h e n s r e c h t l i c h e n
F o r m d e s E i g e n t u m s i s t a u c h f ü r d i e F o r m d e s
G e s a m t - E i g e n t u m s i n e i n e r s t ä n d i s c h e n
G e -
s e l l s c h a f t R a u m , und zwar Gesamt- oder „Kollektiv“-
eigentum sowohl der Unterverbände (z. B. auch der Arbeitersek-
tionen in den Zünften) wie der Berufstände und Zünfte selbst, wie
auch der ständischen Oberverbände (Spitzenverbände), wie auch
endlich der nichtwirtschaftlichen ständischen Verbände, namentlich
der Gemeinde und des Staates.
Das Gesamtbild der Eigentumsverhältnisse, das sich uns entrollt
hat, zeigt die Züge größter Vielseitigkeit: Durch Obereigentum be-
schränktes Privateigentum, lehenrechtliches Eigentum, Gesamt-