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sicht haben wird als heute — zudem unter Mitwirkung der Ar-
beiter); gemeinsame Verkaufsorganisationen, falls die nötigen Preis-
vereinheitlichungen und Mustervereinheitlichungen, überhaupt Er-
zeugungsbeeinflussungen, vorhergehen.
Auch die Schaffung gemeinsamer genossenschaftlicher Betriebe
(Produktivgenossenschaften der Zünfte), welche teils Vorerzeugun-
gen, teils Weitererzeugungen und Veredlungen, teils Verwertung
der Nebenerzeugnisse und Abfälle der Einzelbetriebe der Zunft-
mitglieder betreffen, wird nun in größerem Maßstabe möglich wer-
den. Diese Betriebe könnten sich auf die Zünfte ähnlich aufbauen,
wie sie sich heute auf die Verbrauchervereine Schlächtereien, Bäcke-
reien und dergleichen aufbauen. — Es ist dies, von der Seite der Er-
zeugungsfolge her gesehen, ein ähnlicher Fall, wie bei den Riesen-
betrieben und Riesenkonzernen / die sogenannten Kombinationen
und „gemischtwirtschaftlichen Betriebe“. Auf diese Weise wird die
Zunft in den Umkreis ihres Gewerbes von der Unternehmerseite
her ein wichtiges Stück von Gemeinsamkeit bringen, das über heu-
tige Kartelltendenzen noch ganz wesentlich hinausgeht und ihr eine
Art innerer Selbstgenugsamkeit, Geschlossenheit (Autarkie) verleiht.
Diese Entwicklung gleicht sehr jener des Mittelalters. Auch die
alte Innung kannte gemeinsamen Rohstoffeinkauf und Produktiv-
genossenschaften der Meister und gemeinsam benutzte städtische,
gleichsam überzünftige, Erzeugungsanlagen und Wirtschaftshilfen
verschiedenster Art
1
.
Diese und manche anderen wirtschaftsgenossenschaftlichen Bildun-
gen, die innerhalb des Zunftverbandes oder des Zusammenschlusses
mehrerer verwandter Zünfte entstehen werden, sind ferner dazu
bestimmt, vielerlei v e r m i t t e l n d e
T ä t i g k e i t e n
wie
Handel, Bank, Börse, Reklame überall zu verringern und auf diese
Weise den Gesamtwohlstand der zünftigen Gesellschaft zu heben
(der hohe mittlere Wohlstand im Mittelalter stammt ja zum Teile
aus der Ausschaltung von Handelstätigkeit durch eine weitgehende
innere Geschlossenheit und Unmittelbarkeit der Zunftwirtschaft).
Jene Bindungen sind ferner dazu bestimmt, die Übersichtlichkeit
der gesamten Erzeugung und des Umlaufes zu erhöhen und dadurch
1
Zusatz zur dritten Auflage: Vgl. jetzt die oben S. 293, Anmerkung 1, an-
geführte Darstellung von Erich Wege.