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und Lebendigkeit der Wirtschaft zu fördern, zugleich auch die

Alleinherrschaft des Großbetriebes zu brechen, sowie auch mehr

Freude am Werke, mehr Geist und Leben in die wirtschaftlichen

Arbeitsverrichtungen zu bringen: die i n n e r e U m b i l d u n g

d e s V e r b r a u c h s w e s e n s , bestehend vornehmlich in der

Bildung des Geschmacks und in der aufklärenden Arbeit über den

Wert dauernder Waren. Die D a u e r w a r e u n d d i e k ü n s t -

l e r i s c h e W a r e f ö r d e r n d e n K l e i n - u n d M i t t e l -

b e t r i e b

1

. Auch das Umsichgreifen der modernen Feingewerbe

(Qualitätsindustrie) ist ja zugleich mitbedingt von innerer Hebung

des Verbrauchswesens. Freilich ist dem geschulten Volkswirt klar,

daß zum Feingewerbe auch ein gewisses Maß von Kapitalreichtum,

Kapitalüberschuß in einem Volke gehört. Die älteren (westlichen)

kapitalreichen Länder können daher leichter von der billigen

Schund-Massenware zum Feingewerbe übergehen als wir. Aber das

Feingewerbe hat in der ständischen Ordnung dennoch eine ungleich

breitere Grundlage als heute. Das zünftige Wesen dämmt die Mög-

lichkeit freien Wettbewerbes nach außen ein und l e n k t d a -

d u r c h d i e K r ä f t e m i t v o l l e r W u c h t a u f d i e G ü t e

d e r W a r e , auf Dauerhaftigkeit und künstlerische Beschaffen-

heit.

Gleichviel aber welche Bedingungen hier in Frage kommen, die

entscheidende Folgewirkung bleibt: daß die individuelle Ware und

die Dauerware den Mittel- und Kleinbetrieb vor dem nivellieren-

den Kiesen- und Massenbetriebe begünstigt; und mit der größeren

Anzahl von Betrieben wird wieder mehr Vielfältigkeit, mehr Be-

weglichkeit und Lebendigkeit in die Volkswirtschaft gebracht und

mit all dem auch mehr freies Feld für aufstrebende, neugestaltende

Wirtschaftskräfte geschaffen.

Wir müssen uns immer daran erinnern, daß die Art, wie wir

wirtschaften, ein Spiegelbild dessen ist, wie wir leben. Der neue

Geist der ständischen Gesellschaft bedeutet ein neues Leben; das

neue Leben eine andere Richtung der Gütererzeugung, einen höhe-

ren, geistigeren Stand der Wirtschaft.

Ferner soll der Handel und das gesamte Bank-, Börsen- und

Finanzwesen von engen ständischen Bindungen freibleiben, soweit

1

Siehe oben S. 163 f. und 305 ff.