[233/234]
323
E.
Ü b e r s i c h t ü b e r d i e S t ä n d e g l i e d e r u n g ,
d i e E i g e n t u m s a r t e n u n d d i e B e t r i e b s a r t e n
1
Die ständischen Gruppen
Die Eigentumsarten
Die Betriebsarten
1. Die Zunft. (Der in bestimmten
Unternehmungen verkörperte Berufs-
stand.)
2.
Ständische Unterverbände.
a.
Innerhalb der Zunft: Arbeitgeber-
und Arbeiterverbände;
b. Betriebsverbände
gegenüber
dem
Gesamtverbande,
örtliche
Ver-
bände gegenüber dem Reichsver-
bande.
3. Der
a l l g e m e i n e
B e r u f s -
s t a n d . (Stand eines verschiedene
zünftige Unternehmungen umfassen-
den allgemeinen Berufszweiges.)
4.
S t ä n d i s c h e
G e s a m t v e r -
b ä n d e oder Oberverbände:
a.
örtliche Verbände mehrerer stän-
discher Verbände von der Art un-
ter 1, 2 oder 3;
b. Gesamtverbände gleichartiger stän-
discher Gruppen: die ständischen
Fachkammern;
c. Gesamtverbände
verschiedener
ständischer Gruppen: Die Räte.
5. Die allgemeine Ständekammer oder
das Ständehaus.
6. Die freien, zünftig nicht gebun-
denen Berufsgruppen.
7. Die
politischen
Zwangsverbände
(Gemeinde, Bezirk, Landschaft) unc
der Staat, — Die übrigen Stände.
1. Privateigentum,
aber
eingeschränkt durch:
2.
Ständische,
staatliche
und
gemeindliche
Beein-
flussung
des
persönlichen
Privateigentums (im Sinne
gemeinnütziger
Verwer-
tung).
3. Das
Gemeineigentum
(Kollektiveigentum)
der
ständischen Verbände und
Unterverbände aller Art.
4. Das
lehensartige
Privat-
eigentum (z. B. Renten-
güter) und das genossen-
schaftliche Eigentum.
5. Das
Staats-
und
Ge-
meindeeigentum (in reiner
und
gemischtwirtschaft-
licher Form).
1. Freie, nicht zünftige Be-
triebe
(Alleinbetriebe,
Handel, Finanz-, Bankwe-
sen, künstlerische und an-
dere freie Gewerbe).
2.
Zünftig
gebundene
Pri-
vatbetriebe (auch in der
Landwirtschaft).
3.
Die
lehensrechtlich
ge-
bundenen
Betriebe
der
Landwirtschaft
und
des
Wohnwesens
(Rentengut,
Erbbaurecht,
Heimstätten-
recht).
4.
Genossenschaftliche
Be-
triebe
a.
der Zunft und Zunft-
verbände;
darunter
auch der landwirtschaft-
lichen Genossenschaften;
b.
der
Verbraucherver-
eine,
die
freien
Pro-
duktivgenossenschaften
der Arbeiter.
5.
Staatliche
oder
gemeind-
liche Betriebe:
a.
in reiner,
b.
in
gemischtwirtschaft-
licher Form.
/
Die vorstehende Übersicht führt uns zu einer
S c h l u ß b e m e r k u n g ü b e r d i e N e u o r d n u n g d e r
W i r t s c h a f t i m s t ä n d i s c h e n S i n n e
Das Gesamtgebäude der ständischen Volkswirtschaft, das wir ent-
warfen, zeigt kein starres, noch einseitiges Wesen, sondern ein le-
bendig Mannigfaltiges, das alle Formen der Eigentumsbildung und
alle wirtschaftlichen Organisationsformen oder Betriebsarten auf-
weist. Das k a p i t a l i s t i s c h e Element ist vertreten in Resten
des Handels, Bank- und Finanzwesens, der freien Gewerbe und ge-
wisser freier Klein- und Kunstbetriebe; das s t ä n d i s c h - z ü n f -
1
Vgl. oben S. 242 f„ 253 f. und 283 ff.
21»