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wußt keine eigentlich ständische Gliederung der Gesellschaft an, sondern eine
planwirtschaftliche Neugestaltung des Wirtschaftslebens, unter anderem auch mit
dem utopisch-sozialistischen Zuge einer Abwechslung von Handarbeit und Geistes-
arbeit.
Nach dieser lehrgeschichtlichen Abschweifung kehren wir zur wei-
teren Betrachtung der Stände zurück
1
.
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§ 35. Die künftige Gestaltung der Stände
I. Der politische Stand und der höchste geistige Stand
Woran erkennt man den besten Staat? — woran Du die beste
Frau kennst! Daran, mein Freund, daß man von beiden nicht spricht.
Schiller
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Z u s a t z z u r d r i t t e n A u f l a g e
D a s V e r h ä l t n i s d e s S t a a t e s z u d e n a n d e r e n S t ä n d e n
Wir haben den Staat als Stand bestimmt, als Stand mit arteigener
Herrschergewalt („Souveränität“), der aber zugleich H ö c h s t -
s t a n d ist
3
. Im grundsätzlichen Verhältnisse des Staates zu den
anderen Ständen ist nun zuerst der Bereich der Herrschergewalten
zu klären. Die Herrschergewalt der Stände, so erwies sich schon,
leitet sich nicht vom Staate ab, sondern ist aus sich selbst begründet.
Daraus ist die V e r f a s s u n g s f r a g e zu beurteilen. Der
„Stand Staat" ist dem Wesen und Begriff der Sache nach durchaus
nicht gedrungen, sich von den anderen Ständen Auftrag und Geld
für seine Aufgaben geben zu lassen (wie es das heutige Wahlsystem
und Steuersystem — wo jeder als Einzelner wählt und Steuer zahlt
— fälschlich vortäuscht). Der Staat kommt von sich selber her;
der S t a a t b e r u h t w e d e r a u f e i n e m b e r u f s t ä n d i -
s c h e n „ W i r t s c h a f t s p a r l a m e n t e “ , n o c h a u f e i n e m
P a r l a m e n t e , d a s „ a l l e s V o l k “ w ä h l t ; er beruht,
1
Z u s a t z z u r v i e r t e n A u f l a g e . Wie uneindeutig in sozialtheore-
tischer Hinsicht das päpstliche Rundschreiben vom 15. Mai 1931 „ Q u a d r a g e -
s i m o a n n o “ ist, zeigt sich unter anderem daran, daß die flämischen Bischöfe
bis heute die berufständische Auslegung ablehnen und die gewerkschaftlich-
demokratische verkünden. Das Gegenteil in Österreich. Ist es nicht auch unbillig,
von der päpstlichen Kanzlei soziale Theorie zu verlangen?
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Zusatz zur 4. Auflage.
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Siehe oben S. 256 f.