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„Manometer“, das den Druck von Angebot und Nachfrage an-

zeige

1

?

Die automatische Gesetzlichkeit, das heißt die mechanische Na-

turgesetzlichkeit der Wirtschaftsvorgänge, gehört notwendig zur

individualistischen Wirtschaftsauffassung. Und sie war den alten

klassischen Zeiten ebenso selbstverständlich wie dem Neuklassizis-

mus eines Menger und Cassel.

Die entscheidende Aufgabe lag nun für die individualistische

Wirtschaftstheorie darin, eine Theorie des Tausches, das heißt eine

Wert- und Preistheorie auszubilden, denn, wie sich zeigte: Die

Wert- und Preistheorie wurde in die Mitte des Systems gestellt.

Von Smith, Ricardo, John Stuart Mill bis zu Menger und Cassel

finden wir überall den gleichen Systemgedanken: überall d i e

W e r t - u n d P r e i s t h e o r i e i n d e r M i t t e d e s B e g r i f f s -

g e b ä u d e s !

Die Versuche, die zur Durchführung der Aufgabe gemacht wur-

den, sind bekannt. Smith, und noch bestimmter Ricardo, sagt: der

wirtschaftliche Güter wert sei gefrorene Arbeit; der Preis bestimme

sich nach dem Arbeitsgehalte, der in den Gütern stecke. Diese Lehre

wird heute allgemein abgelehnt und ist als überwunden zu betrach-

ten, trotzdem Marx auf ihr aufbaute. Die ältere deutsche Nutz-

wertlehre und die österreichische Schule unter Mengers Führung

wollte die Aufgabe auf anderem Wege lösen, auf dem Wege des

Nutzens und der Psychologie der Wertschätzung. Daraus entstand

die Grenznutzenlehre, die als Preistheorie im „Gesetz der Grenz-

paare“, wie es Böhm-Bawerk nannte, gipfelte. Ich habe in meinem

„Fundament der Volkswirtschaftslehre“ nachgewiesen, daß dieses

sogenannte „Gesetz der Grenzpaare“ falsch sei

2

. Im übrigen kann

auch die ganze / Grenznutzenschule heute als erledigt gelten. Man

muß sagen, daß es den individualistischen Schulen nicht gelang,

eine stichhaltige Werttheorie auszubilden. — Nun blieb noch der

Weg, die Wertlehre auszuschalten, eine Preislehre ohne sie auf-

1

Noch den sogenannten „Automatismus", den z. B. das Dawes-Abkom-

men für die Handelsbilanz (usw.) behauptet, hat man entweder grundsätz-

lich angenommen oder wenigstens ratlos angestaunt. In Wahrheit gibt es

natürlich keinen solchen Automatismus!

2

Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1929, § 19, S. 135 ff.

— Vgl. unten S. 59 f. und 64.