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fordert, daß der Teil (obgleich mit seiner gliedhaften Selbständig-
keit und Eigenlebigkeit) aus dem Ganzen gesetzt sei, nicht aber das
Ganze aus den Teilen sich zusammensetze.
Man darf sich ja die Wirtschaft niemals als Zusammensetzung,
Summierung einzelner Wirtschaftshandlungen, Güter oder Personen
vorstellen. Man darf sich im besonderen auch niemals den Markt so
vorstellen, als e n t s t ü n d e er durch das Zusammentreffen der
Käufer und Verkäufer, auch niemals den Betrieb so, als e n t -
s t ü n d e er durch das Zusammentreffen / und Sich-Summieren der
Handlungen der Eisendreher, Hobler, Maschinisten und so fort. Die
Wahrheit ist vielmehr, daß (sowohl geschichtlich wie begrifflich)
stets schon vor der individuellen Wirtschaftshandlung ein ausgeglie-
dertes wirtschaftliches Gebilde da ist, und zwar nach einer objekti-
ven Ordnung; und daß daher diese Handlungen nur als E i n g l i e -
d e r u n g in jene Gebilde (sei es auch zugleich diese umbildend, um-
gliedernd) wirtschaftliche Wirklichkeit, wirtschaftlichen Sinn erlan-
gen. Nicht, daß jemand an einer Drehbank dreht, ist schon wirt-
schaftliche Wirklichkeit, sondern daß er es im objektiven Zusam-
menhange eines „Betriebes“ tut, und daß der Betrieb es im objek-
tiven Zusammenhange mit seinen Vor- und Nacherzeugern tut —
als Glied. Erst diese Gliedhaftigkeit macht die einzelnen Handlun-
gen zu wirtschaftlichen, an sich wären sie nur technisches Agieren
1
.
Aus dieser Überlegung ist zu entnehmen: daß jede Wirtschaft
aus einem objektiv geordneten Gliederbau von Ganzheiten, Unter-
ganzheiten und Gliedern besteht, deren T r ä g e r zwar zuletzt die
Einzelnen sind, deren ursprünglichste Wirklichkeit aber in der über-
individuellen A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g , nicht in den Ein-
zelnen selbst liegt. Es ist nicht ein Zusammenwürfeln subjektiver
Handlungen, sondern — man erschrecke nicht — ein Handeln des
Ganzen mittelst der Einzelnen, was uns in der Wirtschaft entgegen-
tritt. Das überindividuelle Ganze kann selbst nicht handeln; a b e r
d a s H a n d e l n d e r E i n z e l n e n , d a s a u f G r u n d ü b e r -
i n d i v i d u e l l e r P r ä m i s s e n g e s c h i e h t , i s t e b e n d a r u m
k e i n b l o ß s u b j e k t i v e s . Das Handeln, das individuell heraus-
bricht, hat überindividuellen Grund und Ursprung.
1
Vgl. dazu das Beispiel vom Donauwasserverkäufer unten, Fünfte Ab-
handlung, S. 330.