Table of Contents Table of Contents
Previous Page  2727 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 2727 / 9133 Next Page
Page Background

[167/168]

157

jektivität, sondern ihre Stellung im Ganzen der Wirtschaft, ihre

Verrichtung darin maßgebend ist; weshalb ihre Handlungen nur in-

sofern wirtschaftliche Wirklichkeit haben, als sie die Gliedhaftigkeit

im jeweiligen Gliederbau ihres Wirtschaftsumkreises erlangen.

Für unseren ganzheitlichen Standpunkt ist der Preis nicht das

Ergebnis des Zusammentreffens einzelner Schätzungen. Denn ist

der Tausch, wie sich in anderem Zusammenhange zeigte

1

, nur eine

bestimmte Weise organischer Verbindung von Stufen und Erzeu-

gungszweigen der Volkswirtschaft, dann ist auch der P r e i s n i c h t

b l o ß d a s M e n g e n v e r h ä l t n i s w e d e r v o n W e r t s c h ä t -

z u n g e n n o c h v o n g e t a u s c h t e n W a r e n der „Angebote

und Nachfragen“, noch auch von anderen mathematisch-mechani-

schen Bedingungen. Sondern „Preis“ ist nun: Ausdruck, Anzeiger

organischer

Verbindungsvorgänge,

Gliederungsvorgänge.

„Aus-

druck“, „Anzeiger“, „Gliederung“ enthält aber etwas Sinnvolles,

kann sich im Mengenhaften nicht erschöpfen, daher nicht eindeutig

rechenbar sein.

Es muß ja, da „Volkswirtschaft“ eine Ganzheit und kein Haufen

ist, jede Vor- und Nacherzeugung einzelner Wirtschafter in einem

organischen, sinnvollen Verhältnisse der Entsprechung zu jeder an-

deren stehen. Vom Hochofen hängt das Walzwerk, vom Walzwerk

die Kleineisenerzeugung, die Maschinenerzeugung usw. ab. „Walz-

werk“ muß zu seinen Vor-, Nach- und Nebengewerben in einem

gliedhaft-sinnvollen Verhältnisse stehen. Dieses Verhältnis ist das

Erste, der Preis vermittelt es nur, er ist als bloßer Ausdruck und An-

zeiger (Exponent) das Zweite.

C.

K r i t i k d e s G o s s e n s c h e n G e s e t z e s

Bisher ist das ablehnende Urteil, welches die ganzheitliche Volks-

wirtschaftslehre an der Grenznutzenlehre zu üben hat, / von An-

beginn an eindeutig gegeben. Es ist aber rein grundsätzlicher Na-

tur, daher für alle jene nicht zwingend, für welche der universali-

stische Standpunkt nicht verbindlich ist. Anders verhielte es sich

dagegen, wenn es uns gelänge, nachzuweisen: daß der Grundbegriff

der Lehre, der Grenznutzen und damit das Gesetz des abnehmen-

den Nutzens, das sogenannte („erste“) Gossensche Gesetz, selbst un-

1

Vgl. oben S. 50 ff., 54 ff. und 119 ff., unten S. 185 f., 220 ff. und öfter.