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l i c h m a c h e n , indem sie ihm die Erreichung jener Ziele ermöglichen! Weil

das physiologische Ziel der Dringlichkeit nach vorgeht, geht es noch nicht

dem Range nach vor, macht seine Erreichung noch nicht glücklicher!

5.

Gegenseitigkeit von Stillung und Weckung des Bedürfnisses

Die meisten der vorgebrachten Einwände lassen sich auf eine

Erscheinung zurückführen, die dem Gossenschen Gesetz und dem

Grenzgedanken ganz allgemein widerspricht; darauf nämlich, daß

innerhalb gewisser Grenzen jeder Schritt der Sättigung die Neigung

hat: das B e d ü r f n i s g l e i c h z e i t i g z u s t i l l e n u n d d o c h

a u c h n e u z u w e c k e n . Hierfür ist der Säufer ein deutliches

Beispiel, aber auch in den angeführten Fällen der Arznei, des Spa-

zierengehens, des Geigenspielens, des Bücherlesens, des Schauspiel-

hörens, des Weinkennertums, des Einwerkeins der Maschine zeigt

sich dasselbe. Deutlich ferner bei alldem, was Ausschweifung (Exzeß)

im schlechten, aber auch im guten Sinne genannt wird, und gewiß

im Leben eine große Rolle spielt. G a n z e E r w e r b s z w e i g e :

S p i e l h ö h l e n , L o t t e r i e n , V e r g n ü g u n g s s t ä t t e n , b e -

r u h e n j a z u m g u t e n T e i l e d a r a u f . Auch für hohe geistige

Ziele gilt das Gleiche. Meister Eckehart sagt: „An geistigen Dingen

gibt es keine Sättigung, denn je mehr man davon hat, desto mehr

dürstet man danach.“

Wenn man demgegenüber darauf hinwiese, daß schon der Mathematiker

Bernoulli das Beispiel von dem einen Taler, der den armen Mann glücklich

mache, für den Millionär aber nichts bedeute, gebraucht habe, so beweist

man damit nichts. Denn hier handelt es sich um einen Millionär, dessen ge-

samtes Zielsystem im wesentlichen als erreicht gedacht wird; sonst könnte

ja auch für ihn 1 Taler, wenn er damit etwa den Protest eines Wechsels/zu

verhindern vermöchte, von größter Bedeutung werden. Daß 1 Taler wenig

bedeute, könnte man übrigens auch von einem innerlich armen Philister an-

nehmen, der, obzwar kein Millionär, dennoch mit seinem täglichen Lebens-

lauf (trotz aller Dürftigkeit) höchst zufrieden ist. Wie steht es ferner mit

einem armen, asketischen Klosterbruder, der mit dem Taler nichts anzu-

fangen wüßte; wie dagegen mit einem armen, aber leichtsinnigen Manne,

der 1000 Taler gewinnt und in einer Nacht vertut? — könnte im Vergleich zu

diesen beiden Fällen der Millionär nicht mehr mit dem Gelde anfangen, nicht

mehr davon gewinnen? Auch ist in diesem Beispiele die gleichmäßige

„Stückelung" der Einheiten (in beiden Fällen ein Taler!) falsch.

1

6.

Ungültigkeit des Gossenschen Gesetzes für Aufwendungen des

sogenannten Realkapitals

Hier zeigt sich grell das Gegenteil des Gossenschen Gesetzes. Be-

1

Vgl. auch unten S. 190 ff.