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„Ertrag“ der betreffenden wirtschaftlichen Gebilde. Überdies ist das

Kapital höherer Ordnung unverbrauchlich, es wird nicht weniger,

wenn man es öfters anwendet, es ist daher unquantifizierbar.

8.

Ergebnis

Fragen wir, warum in allen den angeführten Fällen — Vermeh-

rung des Realkapitals, des Vorkapitals, des Kapitals höherer Ord-

nung — eine erhöhte Nutzbarkeit oder Zielerreichung stattfindet,

so ergibt sich: daß j e d e V e r m e h r u n g e i n e s L e i s t u n g s -

g l i e d e s e i n e N e u g l i e d e r u n g aller L e i s t u n g e n b e -

w i r k t , und zwar richtigerweise eine ergiebigere Neugliederung.

Jeder Kapitalzuwachs wirkt schon wie eine Erfindung! — und er

verändert darum notwendig die Ausgliederungsordnung des gesam-

ten, jeweils vorhandenen Leistungssystems. Hält man sich nämlich

den Gliederbau der Leistungen, sei es eines Landgutes, eines Fabrik-

betriebes oder eines höheren Wirtschaftszusammenhanges, z. B. der

Volkswirt-/schaft (einschließlich ihres Handels, Finanzkapitals usw.)

vor Augen, so zeigt sich, daß dieser niemals das höchsterreichbare

Maß der Ergiebigkeit, das absolute „Optimum“ darstellt, weil jede

gesunde empirische Volkswirtschaft unter Kapitalmangel leidet, da-

her in jeder noch Erzeugungsmittel ausbaufähig sind, in jeder auch

Erfindungen aus Kapitalmangel liegen bleiben. (Von Ausnahmen bei

rückschreitender Wirtschaft, wo z. B. unter plötzlichem Bevölke-

rungsschwunde Kapitalüberfluß eintritt, etwa wenn die Pest im

Mittelalter stellenweise die Bevölkerung stark lichtete, kann hier

abgesehen werden.)

Diesen Darlegungen gegenüber wird man vielleicht auf Erscheinungen

abnehmenden Nutzertrages, etwa jener Art, wie sie das „Gesetz des ab-

nehmenden Bodenertrages" zum Gegenstande hat, hinweisen. Ein abneh-

mender Ertrag der Zuwüchse ist in der Tat öfters in der Wirtschaft vor-

handen, aber grundsätzlich nur dann, wenn die Zuwüchse sich im Sinne

einer Neugliederung des gesamten Gliederbaues der betreffenden Leistun-

gen nicht auswirken können, also ein relatives Optimum erreicht war! Und

zwar geschieht dies dann, wenn einzelne Leistungen (einzelne „Produktions-

elemente", „Produktionsfaktoren") f e s t g e l e g t sind. Ich habe meines

Wissens als Erster gezeigt

1

(heute findet sich dieser Gedankengang bei ver-

schiedenen Schriftstellern), daß das Gesetz des abnehmenden Ertrages

überall dort gelten muß, wo infolge einseitiger Vermehrung einiger Ele-

1

Die Haupttheorien der Volkswirtschaftslehre, 1. Aufl., Leipzig 1911,

S. 63, 23. Aufl., Leipzig 1933, S. 66 ff. [25. Aufl., Heidelberg 1949, S. 70 ff.].