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nutzenbegriffe äußerlich entspräche (ihm aber gerade weil er auf

Isolierung, auf Festlegung einzelner Aufwände beruht, innerlich

widerspricht).

3.

Endlich kann man noch einen dritten Fall unterscheiden. In

einem Gebilde, in welchem die Entsprechung der Glieder durch

Minderleistungen oder Ausfall von Leistungen oder ungünstige

Änderung des Entsprechungsplanes (z. B. Erschöpfung von Roh-

stoffen, Ersatz durch schlechtere, technischer und organisatorischer

Rückschritt) geändert wird, werden die minderleistenden Elemente,

das heißt die für die ausgefallenen Leistungen eintretenden alten

oder neuen Leistungen, so lange u n f r u c h t b a r e r sein als die

ersetzten, bis der neue Zustand wieder in einem ausgeglichenen Ent-

sprechungsverhältnis, das heißt in einer / Neuausgliederung des Ge-

bildes, seinen Abschluß gefunden hat. An die Stelle der Gleichwich-

tigkeit tritt in diesem Falle die M i n d e r w i c h t i g k e i t der

schwächeren Leistungen, das heißt Entwertung, Wertzerstörung.

Auch dieser Fall widerspricht dem Gossenschen Schema und dem Grenz-

nutzenbegriff, da bei zurückgehendem Vorrate der „Grenznutzen" — die je-

weilig verbleibende „letzte Leistung" — nicht größer wird, wie es die

Gossensche Schichtung der Nutzungen forderte, sondern kleiner. Ferner se-

hen wir hier auch insofern wieder einen mit dem Gossenschen Gesetze und

demgemäß auch mit dem Grenznutzenbegriffe in Widerspruch stehenden

Grundfall, als nicht, wie das Gossensche Gesetz annimmt, bei Wegfall einer

Leistung (z. B. eines Glases Wassers) die anderen („höheren", „früheren")

Nutzungen noch stehen bleiben, wie sie waren. Sie müssen sich vielmehr

verändern, und zwar, wie wir sahen, notwendig kleiner werden. Denn da

es in k e i n e r W i r t s c h a f t m ö g l i c h i s t , b e i W e g f a l l v o n

L e i s t u n g e n d e n ü b r i g e n L e i s t u n g s p l a n g e n a u a u f r e c h t

z u e r h a l t e n , so wird bei Wegfall eines Gutes und seiner Leistung

1.

sich der g a n z e Ausgliederungsplan, die Gesamtentsprechung der

Leistungen schrittweise ändern; da ferner dieser Plan gegenüber der frühe-

ren Gültigkeit der Mittel für Ziele — welche bei richtiger Wirtschaft das

Optimum darstellte — ein weniger günstiger ist, wird

2.

eine geringere Wichtigkeit jener Leistungen so lange sich zeigen, als

die geminderten Leistungen neben den noch nach dem alten Ausgliederungs-

plane eingesetzten Leistungen in Tätigkeit sind.

Nur in diesem Ubergangsverlaufe erscheinen die a l t e n L e i s t u n -

g e n a l s m e h r w i c h t i g , d i e n e u e n , s c h w ä c h e r e n a l s m i n -

d e r w i c h t i g . Bei dem neuerreichten geringeren Leistungsstande des

Gesamtbildes tritt wieder Gleichwichtigkeit aller Leistungen ein.

Hierbei ergibt sich eine verschiedene Umgliederungsfähigkeit oder, wie

man es nach einem physikalischen Gleichnisse auch nennen kann, verschie-

dene „Elastizität" und „Labilität" der Mehrwichtigkeit und Minderwichtig-

keit zusätzlicher Leistungen; im Begriffe der Änderung der Gleichwichtigkeit

(Umgliederung) liegt ferner, daß der Zustand ausgeglichener Entsprechung