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aber: Vom A u s f a l l k a n n m a n a u f d i e V e r t r e t b a r -
k e i t u n d b e d i n g t a u c h n o c h a u f d i e i n h a l t l i c h e
A r t d e r L e i s t u n g s c h l i e ß e n , n i c h t a b e r a u f d i e
„ L e i s t u n g s g r ö ß e “ o d e r d e n „ W e r t “ .
Diesen wichtigen Satz gilt es noch weiter zu begründen. Ist die
Leistung a des Gliedes A nur nach Maßgabe des Empfanges von
Gegenwirkungen aller anderen Glieder B—Z möglich und darum
nur nach Maßgabe der Aufnahme und Fortleitung durch die ande-
ren Glieder, dann ist auch ihre Wichtigkeit bloß n a c h d i e s e r
M a ß g a b e gegeben, also unbestimmt. Daraus folgt aber die un-
umstößliche Wahrheit: Es kommt dem Gliede als solchem eine ein-
deutige Wichtigkeit gar nicht zu. Anders gesagt heißt dies: ein ein-
zelnes Glied, für sich betrachtet, hat weder eine (aus ihm selbst be-
stimmte) Leistung noch eine Leistungsgröße. Die Ganzheit verleiht
erst dem Gliede einen Wert — aber sie verleiht ihn/nur mit an-
deren Gliedern. Es gibt nur einen w e c h s e l s e i t i g e n Wert.
Inhaltlich gesehen, stellen dann die Leistungen aller Glieder —
Herz, Lunge, Wasser, Edelsteine, Dampfmaschine, Arbeitsmaschine
—- je eine andere, und zwar eine u n w i e d e r h o l b a r e A r t
(Spezies) des Leistens dar; aber auch das nur angesichts des be-
stimmten Gliederbaues, in dem sie leisten, der ganz bestimmten
Mit-Leistungen der übrigen Glieder des Ganzen. Was das eine Glied
leistet, kann zwar vertretungsweise, verwandter Art, von einem
anderen geleistet werden, aber genau dasselbe niemals.
IV.
Über die Meßbarkeit der Leistungsgröße
Es ist notwendig, schon hier auf die Frage der Meßbarkeit des
Nutzens oder der Leistungsgröße etwas gründlicher einzugehen,
trotzdem wir damit Späterem vorgreifen
1
.
A.
Die L e i s t u n g s g r ö ß e n u n t e r s c h e i d e n s i c h n i c h t
d u r c h e i n r e i n e s S t ä r k e v e r h ä l t n i s u n d s i n d d a h e r
a u c h n i c h t m e ß b a r .
Die Grenznutzenlehre muß grundsätzlich die Meßbarkeit der
Nutzungen — deren Wesen von Menger, Böhm und anderen als
das G e f ü h l des Genusses bestimmt wird, das der betreffende
1
Vgl. unten S. 204 ff., 212 ff. und öfter.