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[202/203]

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r e c h n u n g s i n d n i c h t d a s s e l b e . Die Gesetze der Wert-

rechnung sind wieder von besonderen Bedingungen abhängig. Wie

wir sahen, sind diese: die Leistung des Gebildes als solche, das heißt

die Gesamtleistung oder der Leistungsstand; und die gliedhafte Zu-

ordnung des Anteils der einzelnen Leistungen zu diesem Gesamt-

stande. Das geschieht nach dem Grundsatze der Gleichwichtigkeit.

1

V.

Objektiver und subjektiver Wert

A. Das W e r t r e c h n u n g s g e s e t z a u f G r u n d d e r

G l e i c h w i c h t i g k e i t

Der universalistische Systemgedanke fordert, daß die Wert-

und Preiserklärung von dem Satze ausgehe: L e i s t u n g i s t v o r

W e r t , L e i s t u n g i s t v o r P r e i s . Überall, wo die/Theorie

mit Wertgrößen und Preisen selbst den Anfang macht, ist sie auf

dem Irrwege; überall, wo sie mit Leistungsgliederungen den Anfang

macht, auf dem richtigen Wege.

Unsere Untersuchung führte uns zu der Einsicht, daß die von

allen individualistischen Schulen geübte Abstraktion einzelner Lei-

stungsgrößen, einzelner Güterwerte, einzelner Preise, mit denen

sie die Untersuchung beginnen, w e s e n s w i d r i g ist

2

. Denn der

Leistungsstand von Gebilden ist überall das allein Wirkliche.

„Wirtschaftlicher Wert“, „wirtschaftlicher Güterwert“ ist daher

im objektiven und subjektiven Sinne zu verstehen. Im objektiven

Sinne bedeutet er die L e i s t u n g s g r ö ß e n i m G e b i l d e (sei

1

Weiteres darüber siehe unten S. 196 ff. und 202 ff.

2

Darum führt das von den individualistischen Klassikern geübte und von

Menger ausdrücklich verkündete Verfahren der „abnehmenden Abstraktion“

oder „zunehmenden Determination" — darin bestehend, daß man von Robin-

sonen, Schiffern auf hoher See und dergleichen ausgeht und durch „Auffül-

len" mit Erfahrungsstoff beim geschichtlich-empirischen Wirtschafter endet

— zu grundsätzlich falschen Ergebnissen! Nicht so sehr das Verfahren zu-

nehmender Auffüllung der abstrakten Ausgangsbegriffe mit Erfahrung ist

falsch, als vielmehr die Ausgangsbegriffe selbst. Die A u s g a n g s -

b e g r i f f e b e r u h e n a u f f a l s c h e r , w e s e n s w i d r i g e r A b -

s t r a k t i o n . Denn die isolierte, absolut ungliedhafte „einfache Wirtschaft"

eines Subjektes kann sich bei keiner wesensgemäßen Vereinfachung er-

geben; vielmehr ist es die geschichtliche A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g

einer Wirtschaft, von der man grundsätzlich auszugehen hat. Siehe auch

unten S. 222 f., 238 ff. und öfter.