[200/201]
185
Nun entsteht die Frage, wie denn diejenige erfahrungsmäßige
Messung der Güter aneinander, die wir im Naturaltausche und im
Preise tatsächlich vor uns sehen, zu erklären sei? In der Beantwor-
tung dieser Frage liegt die letzte praktische Entscheidung. Denn auf
Tatsachen der Art, daß ein Knabe 1 Apfel für 8 Pflaumen wirklich
hergeben kann, dann also 1 Apfel 8 Pflaumen kostet, stützen sich
zuletzt alle, welche die Meßbarkeit des Nutzens behaupten.
B.
Die M e s s u n g d e r G ü t e r a n e i n a n d e r
i n T a u s c h u n d P r e i s
Jene Messung der Güter aneinander, die in Tausch und Preis zu
beobachten ist, beruht nicht auf zahlenmäßiger Bestimmbarkeit der
Leistungsgröße selbst, sondern ist eine durchaus vermittelte. Sie ist
Ausdruck von sinnvollen und an sich selbst nicht mengenhaften Ent-
sprechungsverhältnissen. Dieser Sachverhalt kommt auf folgende
Weise zustande.
Die Ziele stehen in einem bestimmten Rangverhältnisse (Gültig-
keitsverhältnisse), und demgemäß werden auch die für ihre Er-
reichung aufgewandten M i t t e l nach einem bestimmten Rangver-
hältnisse ausgegliedert, wodurch die Aufwände bestimmt werden.
Auf diese Weise ergibt sich ein jeweils ganz bestimmter G l i e d e r -
b a u d e r M i t t e l , der nun außerdem, daß er als ein sinnvoller
und gültiger sich darstellt, nachträglich / auch nach den A b m e s -
s u n g e n ä u ß e r e r A r t und in diesem mittelbaren Sinne als
mengenhafter betrachtet ist. Die jeweils leistenden Handlungen
können daher nachträglich z. B. in Arbeitsstunden aufgelöst, die
handelnden Menschen (Leistungsträger) nach ihrer Anzahl bezeich-
net, die aufgewandten Sachgüter ebenso gezählt und gewogen wer-
den. Man kann von 1000 Arbeitsstunden, 100 Arbeitern, 20 Web-
stühlen, 10 Ballen Baumwolle und so fort sprechen.
Auf diese Weise entsteht eine
1. nur nachträglich, und mittelbar mengenhafte Bestimmtheit
der Güter;
2.
e r s t d i e s e m i t t e l b a r e m e n g e n h a f t e B e s t i mm t -
h e i t i s t a u c h d i e G r u n d l a g e f ü r M a ß u n d Z a h l b e i
T a u s c h u n d P r e i s . Kommen z. B. bei sonst gegebener Glie-
derung der Ziele und Mittel bei einem bestimmten Stande der