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Ü b e r a l l k a n n n u r v o m G a n z e n a u f d a s E i n z e l n e

h e r u n t e r g e s c h ä t z t w e r d e n , n i e m a l s v o m E i n z e l -

n e n z u m G a n z e n h i n a u f . Darum gilt auch insbesondere: nie-

mals geht die Schätzung ihrem Wesen nach auf Subjektivität, nie-/

mals geht die Schätzung den Weg vom Subjektiven zum Objekti-

ven; sondern umgekehrt vom Objektiven zum Subjektiven. Wo

man auch in der Wirtschaft hinblickt, überall wird sich dasselbe

zeigen: Der Leistungsstand des Gebildes ist das Erste, die Größe der

einzelnen Leistung ist das Abgeleitete. Von der Leistung aus wird

erst die Leistungsgröße bestimmt. Es ergeben sich folgende Sätze:

G a n z h e i t d e r L e i s t u n g e n i s t v o r e i n z e l n e r

L e i s t u n g .

L e i s t u n g i s t v o r L e i s t u n g s g r ö ß e .

Leistungsstand des Gebildes, Gesamtnutzen, das ist G a n z h e i t

d e r L e i s t u n g s g r ö ß e , i s t v o r L e i s t u n g s g r ö ß e d e s

e i n z e l n e n G l i e d e s , das heißt in kürzerer Fassung: Gesamt-

nutzen ist vor Gliednutzen. Dieser Satz ist hier keine sittliche For-

derung, sondern Wesensaussage, analytischer Befund.

Das sind die Sätze, die von der Leistungslehre zur Leistungs-

größenlehre, von der sachlichen Wirtschaftslehre zur Wert- und

Preislehre oder Wirtschafts-Rechenlehre führen und überall die

Richtung von oben nach unten wahren, der Urwahrheit gemäß,

daß das Ganze überall vor dem Teil ist.

Wie verhalten sich nun diese Einsichten zu dem Satze der Grenz-

nutzenlehre: „Die Güter werden nach ihrem Grenznutzen ge-

schätzt“? Dieser Satz ist falsch. Denn Güter wenden niemals von

einzelnen Teilnutzen aus geschätzt, auch gibt es, wie sich früher

zeigte, in aller Regel keinen abnehmenden Nutzen, keine Grenz-

größen

1

; vielmehr wird bei der Schätzung der Güter vom Leistungs-

stande des Gebildes ausgegangen, und zwar nach Gleichwichtigkeit.

Daher gilt:

Die Güter werden als Glieder einer Gesamtleistung nach Gleich-

wichtigkeit geschätzt (I). (Uber die hier noch nicht in Frage

kommende „Vertretbarkeit" später.) — Zu diesem Satze ist, nach

1

Siehe oben S. 161 f.