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Unsere beiden Sätze „Die Leistungen der vorgeordneten Teil-
inhalte erscheinen in den nachgeordneten wieder“ und „Die Leistun-
gen auf vorgeordneten Stufen erscheinen auf den nachgeordneten
wieder“ haben das Hindurchgehen des Vorgeordneten durch das
Nachgeordnete, das Hindurchwirken durch dieselben, das M i t -
d a b e i s e i n in den späteren, mit einem Worte das ideelle M e h r -
f a c h s e i n aller vorgeordneten Leistungen in dem Gliederbau der
Wirtschaft hinreichend verdeutlicht. Wir können auch sagen: die
höheren Stufen „wirken in den niederen mit“; die vorgeordneten
Teilganzen „wirken/in den nachgeordneten mit“ — ähnlich wie
der Erfinder und der konstruierende Ingenieur bei der Arbeit des
Eisendrehers ideell „mitwirken“, „mitleisten“, geistig „mit dabei
sind“, was sich z. B. darin zeigt, daß der Eisendreher unaufhörlich
auf seine Vorlage sieht, wo die Millimeterstärken der Teile genau
aufgezeichnet sind. Es ist der Erfinder, der den Gedanken angibt,
es ist der anwendende Konstrukteur, der die Zeichnung für den
Eisendreher macht, dem Eisendreher gleichsam unaufhörlich die
Hand führt und ihm sagt: „Jetzt ist auf diese Millimeterstärke ein-
zustellen, jetzt auf eine andere usw.“ Erfinder- und Ingenieur-
leistung sind daher in der Leistung des Eisendrehers mitgegenwär-
tig, mitwirksam.
Dabei ist zu bemerken, daß die Vorränge mit ihrem „Hindurch-
wirken“, ihrem „Mitleisten“, ihrem „Mitdabeisein“, ihrem gleich-
zeitigen Vielfachsein des Vorgeordneten in dem Nachgeordneten
die G e g e n s e i t i g k e i t aller Leistungen in ein neues Licht
rücken. Es zeigt sich: daß auch die vorgeordneten Leistungen ohne
die nachgeordneten nicht wirklich werden können. Der Erfinder
kann nicht ohne den Konstrukteur (welcher die konkrete Anwen-
dung vollzieht), dieser schließlich nicht ohne den Eisendreher wirt-
schaftliche Wirksamkeit erlangen, nicht eine wirtschaftliche Leistung
vollziehen. Denn nur die schließliche Anwendung, die A u s w i r -
k u n g aller Arbeiten in der Hand des Eisendrehers führt zur Ein-
gliederung in eine leibhaftige „Wirtschaft“, zur leibhaftigen Ge-
staltung von Wirtschaft. Der Gliederbau der Wirtschaft muß gegen-
seitig verwirklicht werden, oder er wird gar nicht verwirklicht. Jede
Leistung wird nur vollzogen, so sagten wir früher, indem sie un-
aufhörlich alle Gegenleistungen empfängt. Auch Teilinhalte und
Stufen können nur gegenseitig in Leistung treten. Der Vorrang he-