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fahren. Die / höchsten Kosten werden dann nicht allein herrschend, sondern

nur in ein Abstimmungsverhältnis zu den führenden Kosten gebracht und in

ihre örtlichen und sonstigen besonderen, im Gliederbaue der Wirtschaft

begründeten Schranken zurückgewiesen. Daß die höchsten Kosten allein die

Preise bestimmten, widerspricht auch den Tatsachen. Nach dem Zeugnisse

der Preisstatistik sind in Deutschland z. B. die Getreidepreise nach Gegenden

und Märkten durchaus nicht gleich. Dieser Umstand zeigt: daß die k l a s -

s i s c h e L e h r e v o n d e r a 1 1 e i n b e s t i m m e n d e n

B e d e u t u n g

d e r h ö c h s t e n K o s t e n f a l s c h s e i , wogegen unsere Lehre von

den jeweils führenden Mengenverhältnissen, führenden Nachfragen, An-

geboten, Kosten und Umgliederungen, welche eine g l i e d h a f t e A b -

s t u f u n g d e r P r e i s e in sich schließt, die Wahrheit des Wirtschafts-

lebens und der Wirtschaftsgeschichte ausspricht. Die im Leben Vorgefundene

Ungleichheit der Preise ist unleugbar, aber sie ist, auch alle Unvollkommen-

heiten und Irrtümer der Märkte abgerechnet, keine willkürliche und

chaotische, sondern zeigt die von den Vorrängen geforderte sinnvoll-glied-

hafte Abgestimmtheit.

IX.

Rückblick auf die Preisbestimmungsgründe

Von den Ergebnissen unserer mühevollen Untersuchungen steht

im Vordergrunde die Einsicht: daß Angebot, Nachfrage und Kosten

nichts Ursprüngliches, sondern Äußerungsweisen der Ausgliederung,

Oberflächenerscheinungen sind. Daraus folgt aber: A n g e b o t ,

N a c h f r a g e , K o s t e n s i n d n i c h t s e l b s t p r e i s b e s t i m -

m e n d , sie vermitteln nur etwas, sind bloß „Ausdruck“. Das gilt es

im Gegensatze zur herrschenden Lehre stets festzuhalten.

Aber auch die Maßverhältnisse, welche hinter Angebot, Nach-

frage, Kosten stehen, sind nicht allein preisbestimmend, sondern

sie sind s i n n v o l l auf das zurückzuführen, dessen Ausdruck sie

bilden. Sie sind daher nur Richtpunkte, Anhaltspunkte der Preis-

bildung, indem sie (je nach Beharrung, Fortbildung und Rückbil-

dung der Wirtschaft) ihre U n t e r g r e n z e andeuten; während die

entfaltete Wertordnung die O b e r g r e n z e bildet. Die äußere

Aufwandordnung der Güter (mit ihren Maßverhältnissen) ist also

zwar eine G r u n d l a g e der/Preisbildung, aber nicht unmittel-

barer, alleiniger Preisbestimmungsgrund. Die Preisbestimmungs-

gründe, wie wir sie bis jetzt vielmehr auf dem Grunde des Satzes

„Leistung ist vor Preis“ kennenlernten, stellen sich dann anders dar:

1. Die P r e i s e s c h w a n k e n z w i s c h e n e i n e r O b e r -

g r e n z e u n d e i n e r U n t e r g r e n z e . Beide Grenzen sind über-

dies nicht mathematisch eindeutig gegeben.