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kann. Hier muß die Verteuerung ganz auf den Preis des Erzeugnisses über-

wälzt werden, wodurch ganze Gewerbe gefährdet werden können, denn

diese Preiserhöhung betrifft ja Kostenelemente der Massenwaren. Die be-

kannte, überall zu beobachtende Erscheinung, daß die A r b e i t e r i m

K o h l e n b e r g b a u g e r i n g e r e L ö h n e h a b e n a l s z . B . d i e A r -

b e i t e r i m H ü t t e n w e r k e , und daß selbst die größten Streike daran

wenig zu ändern vermochten (siehe namentlich die englischen Kohlen-

arbeiterstreike vor und nach dem Kriege), wird hieraus verständlich.

2.

Preis und Zahlungsfähigkeit

Unrichtig ist es, wenn die subjektive Preistheorie mit der „Zahlungs-

fähigkeit der Käufer" operiert, aus der sich die verschiedenen Grenzschät-

zungen ergeben sollen. Die Wirtschaftserfahrung lehrt aber, daß die Zah-

lungsfähigkeit der Käufer wesentlich / nur als Vorbedingung der Erzeugung

in Betracht kommt. Für arme Käufer werden Waren geringerer Güte und

niedrigerer Kosten herzustellen gesucht als für reiche. Das heißt aber: Die

Grundtatsachen der Preisbildung liegen schon vor der Zahlungsfähigkeit

und vor den Schätzungen, die auf dem Markte auftreten, nämlich in den

Maßverhältnissen der ausgegliederten Güter, daß soundsoviel Eisen sich

gegen soundsoviel Kohle, Gewebe, Getreide, geistige Güter usw. austau-

schen muß, wenn der Ausgliederungsplan der Wirtschaft erhalten werden

soll. Die Frage der Zahlungsfähigkeit lenkt dagegen die Aufmerksamkeit

auf Personen, statt auf Preise und die ihnen zugrunde liegenden Ausgliede-

rungsmaße mit ihren Leistungsentsprechungen.

Der andere Fall, wo die Zahlungsfähigkeit in der Erfahrung bestimmend

auftritt, ist der wirtschaftspolitische. Die „Zahlungsfähigkeit der Käufer“

kann dann aber nur für ganze Schichten und Kreise von Menschen in Be-

tracht kommen, nicht für einzelne Personen und subjektive Schätzungen. Die

wirtschaftspolitische Frage — z. B.: wie versorgen wir auch die Nichtzah-

lungsfähigen mit bestimmten Gütern? — läuft aber zuletzt auf eine Um-

gliederung der Wirtschaft hinaus, nämlich auf die Frage: wie dehnen wir

die Erzeugung so aus, daß auch andere Schichten versorgt werden können?

Alles das geht aber über die Preistheorie hinaus und wird eine Frage des

Gliederbaues der Leistungen.

Zahlungsfähigkeit als Grund der Preisbestimmung (wie ihn die Grenz-

nutzentheorie eingeführt hat, um ihn fälschlich aus Grenzschätzungen zu er-

klären) heißt in Wahrheit: Zahlungsfähigkeit bestimmt die Gliederung, die

Verteilung der Erzeugungsmittel; heißt: die Verteilung bestimmt den Preis;

heißt: die mengenmäßigen Ausgliederungsverhältnisse (in denen sich die

Verteilung ausdrückt) bestimmen den Preis; und das heißt wieder: die nach

Gleichwichtigkeit zueinander in Beziehung gesetzten Leistungszweige der

Wirtschaft bestimmen die mengenmäßigen Ausgliederungsverhältnisse und

diese die vornehmste Grundlage des Preises.

3.

Preis, Kosten, Art und Weise des Anbietens und Nachfragens

Die alte Arbeitswerttheorie hatte immerhin den Vorteil, auf objektive

Kostentatsachen das Auge zu lenken. Die Menger-Schule ließ die Kosten

grundsätzlich fallen, indem sie den Wert der Kostengüter schlechthin von

dem der Genußgüter ableitete. Wirtschaftliche Erfahrung und Vernunft sagt

uns aber, daß es für den Wert / eines Genußgutes nicht gleichgültig ist, ob

es sich aus vielen oder wenigen Leistungen früherer Phase, vielen oder