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deren, sondern der ganze Wirtschaftsvorgang oder ein großer Teil dessel-

ben unmöglich gemacht

1

.

/

In jenen Preislehren, welche durch subjektive Wertschätzungen, durch

Angebot und Nachfrage, durch Arbeitskosten die Preise entstehen lassen,

können die Steuern und Umlagen in Wahrheit keinen Platz finden, da sich

wohl Käufer und Verkäufer von Waren auf dem Markte treffen, aber nicht

Käufer und Staat, nicht Verkäufer und Staat auf dem Warenmarkte ein-

ander gegenüberstehen. Diese lediglich markttechnische Preisbetrachtung

übersieht, daß der S t a a t m i t s e i n e n L e i s t u n g e n i n a l l e n

a n d e r e n

A u s g l i e d e r u n g s p r o p o r t i o n e n

m i t e n t h a l t e n ,

m i t b e s t i m m e n d , daß er als Kapital höherer Ordnung schöpferischer

Gestalter aller Leistungen sei.

Was endlich die „Renten" anbelangt, so folgt aus der Einzigartigkeit und

Unwiederholbarkeit jeder einzelnen Leistung, daß die Rente jedem Gliede

zukommen, d a h e r ü b e r a l l a u f t r e t e n k a n n ; ebenso wie die nega-

tive Rente oder Zubuße (Zubußpreise, Verlustpreise) überall auftritt. Da

die Vorrangstellung jeweils nur eine verhältnismäßige ist, so kann unter

Umständen ü b e r a l l e i n b i s h e r v e r d e c k t e r V o r r a n g a k t u -

i e r t w e r d e n . Zum Beispiel kann eine Erfinder-, eine Konstrukteurs-,

eine Vermittlungsvergütung, die bisher nicht bezahlt wurde (verdeckt war),

durch veränderte Umstände plötzlich in der Preisbildung zur Geltung kom-

men, die „Rente", das heißt die Sondervergütung für eine führende Lei-

stung, dadurch wesensgemäß aktuiert werden.

5.

Wettbewerb und Vorzugsstellung (Monopol)

Die Unterschiede von Wettbewerbspreis und Vorzugspreis, sogenanntem

Monopolpreis, erhalten nun ein ganz anderes Gesicht als bei den bisherigen

Theorien. Diese Unterschiede sind uns erstens bloß solche der m a r k t -

t e c h n i s c h e n F o r m der Preisbildung; zweitens aber auch solche der

Erzeugung selbst, das heißt des Zustandekommens der Ausgliederungs-

proportionen der Güter.

Die organische Auffassung der Leistungen und ihrer Ausdrücke im Preis

lehrt uns, daß es nur unwiederholbare Preise gibt, daß die Preise der Natur

der Sache nach niemals vollkommen angeglichen werden können. Denn die

Ausgliederungsproportionen drücken — gerade durch das irrationale Be-

standstück, für das sie Raum lassen — notwendig auch die einzigartige

Stelle aus, w e l c h e d a s G u t u n d s e i n e V e r w e n d u n g i n d e r

s y s t e m a t i s c h e n , r ä u m l i c h e n u n d z e i t l i c h e n A u s g l i e -

d e r u n g d e r W i r t s c h a f t e i n n i m m t .

/

Auch hat die bisherige Lehre die verschiedenen „Monopolpreise", das

heißt die Preise der Kartelle, Konzerne, Gewerkschaften, Genossenschaften,

1

Mittlerweile hat Wilhelm Andreae den Begriff der S t e u e r ü b e r -

h o l u n g geprägt. Darnach wird die neueintretende Steuer durch ihre pro-

duktiven Folgen (Kapital höherer Ordnung) über ihre Belastung hinaus ver-

billigend wirken. Im Falle eine solche Steuerüberholung eintritt, ist auch die

Überwälzung nur eine formelle. Grundsätzlich kann nur eine fruchtbare

Steuer überholt werden — eine unfruchtbare Steuer kann selbstverständlich

nicht überholt werden. Vgl. Wilhelm Andreae: Grundlegung einer neuen

Staatswirtschaftslehre, Jena 1930, S. 189 ff. und 202 f.