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abgesehen wird; deren oberste Schicht gleichsam eine „Planwirt-
schaft“ ist, sofern nämlich die in ihr enthaltene Zielgemeinsamkeit
unbegrenzt, die Gültigkeit der Mittel gleichförmig, atomistisch ge-
dacht wird. Die echte ständische Wirtschaftsweise verwirklicht das
Element wahren universalistischen, nicht des individualistischen
Verkehrs, nämlich des Verkehrs als Erscheinungsform des Ganzen;
sie hat ebenso das kommunistische Element in sich, nämlich als
Geordnetheit (planmäßige Organisiertheit), jedoch nur nach Maß-
gabe der geistigen Bedingtheit der Wirtschaft, der Gleichheit der
Ziele. — Reine Verkehrs- und Planwirtschaft erwiesen sich als bloße
begriffliche Konstruktionen, die frei geregelte Wirtschaft dagegen
zeigte sich weniger von begrifflicher als von geschichtlicher Bedeu-
tung. Sie ist eine vorübergehende Zwischenform individualistisch
aufgefaßter Verkehrswirtschaft, die aber, selbst wenn sie jahrzehnte-
lang vorherrscht, Wirklichkeitsgehalt nur in eingeschränktem, nur
in abgeleitetem Sinne besitzt, ähnlich wie heilende Krankheits-
erscheinungen, denen aufbauendes Wesen nur mittelbar, nur des-
wegen zukommt, weil sie zur vollen, vielleicht zu einer besser be-
gründeten Gesundheit zurückführen.
Daß diese Erkenntnis des Wesens der Wirtschaft und ihrer
Grundgestalten nicht längst Gemeingut der volkswirtschaftlichen
Wissenschaft ist, kommt von jener durchaus individualistischen Ein-
stellung des Denkens her, die uns Heutige, die Kinder der Auf-
klärung, bewußt oder unbewußt alle beherrscht. Das Geheimnis
von Wirtschaft und Gesellschaft liegt allein im Begriffe der Ganz-
heit, liegt allein darin, die Ganzheit sehen zu lernen, wo nur die
Teile einzeln unserem Blicke sich zeigen. Gleichwie der Biologe,
wenn er das Herz erkennen will, nicht allein dieses, sondern noch
mehr seine Entsprechungen, seinen Zusammenhang mit den anderen
Zweigganzen, das heißt seine Eigenschaft, Glied der Ganzheit un-
seres Körpers zu sein, betrachten muß; so muß auch der Wirt-
schaftsforscher überall die Ganzheit aufsuchen, um die Einzelheit
zu erkennen, weil alles Einzelne nur als Besonderung ist des Ganzen
und darüber hinaus überhaupt nicht ist.
Gilt das schon für die Einzelforschung und die Teilerscheinun-