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konkreten Zustand einer Wirtschaft gründlich zu verstehen“

1

, so daß

man auch nur allgemeinste Sätze mit zu wenig Inhalt darüber sagen könne.

„Das Problem ist daher, zu sehen, ob man nicht o h n e in alle Dinge

einzugehen, die ... zu beobachtenden Regelmäßigkeiten beschreiben

könne, gleichsam an sich und ohne tiefere Begründung (!) zu suchen.

Diesem Zwecke galt unsere exakte Grundlegung...“

1 1 2

„Die historische

Schule sagt uns nichts Neues, wenn sie darauf hinweist, daß jede

wirtschaftliche Erscheinung ein Resultat vielgestaltiger Einflüsse ... ist,

aber die Forderung, auf all das einzugehen, bedeutet Verzicht auf eine

Wirtschaftswissenschaft.“

Darin

liege

keine

Leugnung

der

Schwierigkeiten, sondern nur eine methodologische Operation. „Und

d a s , nicht die allgemeinen Argumente der Theoretiker, kann man den

Historikern entgegenhalten.“

3

Indem Schumpeter den Historikern „ d a s “

entgegenhält — was sagt er, sofern ein Kern von Wahrheit darin liegt,

anderes, als dasselbe, was Carl Menger, Karl Dietzel, Max Weber und

andere längst viel genauer gesagt haben? — nur sagt Schumpeter es,

allerdings, „ohne tiefere Begründung zu suchen“. Diese Theoretiker

dagegen haben gestrebt, sich das, was sie gesagt haben, auch gründlich nach

allen Prämissen und Folgerungen hin zu überlegen.

Daß, wer nur so schlechthin, „ohne tiefere Begründung“, die reine

Ökonomie von der historisch-empirischen abtrennt, fehl geht, kann nicht

wundernehmen. Es ist unzutreffend, wenn Schumpeter die Begriffe „rein“

oder „exakt“ im Hinblick auf die Nationalökonomie mit „theoretisch“

identifiziert (man erkennt die Analogie mit der Mathematik, wo der

„reinen“ nur eine „angewandte“ gegenüb ersteht).

Schumpeter widerspricht sich auch selbst, denn schon die Dynamik in

seinem Sinne kann als nicht minder theoretisch, auch nicht minder „rein“

erscheinen; warum ist sie dann nicht exakte, reine Ökonomie? Vor allem

aber: daß die reine „Ökonomie“ die Erscheinungen der reinen

Wirtschaftlichkeit zum Gegenstande hat, und das

21*

1

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 125.

2

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 125.

3

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 125.