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mals das Verhältnis von Autorität und Glaube, Beispiel und Nach-
ahmung fehlen.
So findet sich Über- und Unterordnung in allen Formen —
Herrschaft und Beherrschtes, Führung und Nachfolger, Schöpfung
und Nachahmung, autoritative Gültigkeit und Anerkennung, Vor-
bereitung (Anleitung) und ausnutzende Befolgung — in jeder Or-
ganisation und somit in jeder gesellschaftlichen Erscheinung. Eine
dieser Formen aber herrscht vor und drückt dem Gebilde jeweils
ihren Stempel auf.
Indem sich die genannten Formen als die arteigenen Ober- und Unter-
ordnungsformen der Organisationen erweisen, zeigt sich abermals der U n t e r -
s c h i e d v o m R e c h t (von der Satzung). Während das Recht die Rang-
ordnung gewisser Soll-Sätze darstellt (welche wieder aus der Rangordnung der
Ziele des Handelns entspringen), und daher Kategorien wie Rechtsungültigkeit,
das heißt Subsumierbarkeit unter Soll-Sätze oder nicht, Anklage und Urteil
(Akte der Subsumierung), Strafe (Aufhebung des Unrechts) enthält, kennt die
Organisation als arteigene Kategorien: A n o r d n e n u n d G e h o r c h e n ,
Mißlingen und Gelingen, außer den schon früher behandelten der Lückenlosig-
keit und Gleichartigkeit.
V.
V. Das Verhältnis von geistiger Gemeinschaft und Organisation
Die analytische Betrachtung ergibt ein Wechselverhältnis beider,
indem die Organisation die geistige Gemeinschaft sowohl technisch
ermöglicht (durch Bahnung, Beeinflussung, Hineinzwängung der
Elemente), wie sachlich fördert (durch Veranlassung, zugleich Er-
ziehung, Beeinflussung); während umgekehrt die Gemeinschaft
durch ihre lebendigen Impulse die Organisation stets fördert und
umgestaltet. — Dieses Verhältnis ist aber, wie bei aller derartigen
Betrachtung von Wechselseitigkeit, höchst ungewiß. Manchmal
scheint es in Beispielen der Praxis, als sei die Organisation das
eigentlich schöpferische Element, das sich seinen Inhalt schaffen kann.
So beurteilt man in Geschichte und Politik oft die Schöpfungen
großer Organisatoren, z. B. Alexanders des Großen, Karls des
Großen, Napoleons, Friedrichs des Großen, Maria Theresias und
Josefs IL, Bismarcks oder namentlich der Unternehmer, wie der
Fugger, Krupp, Rothschild, der amerikanischen Trusthelden. Manch-
mal scheint die Erfahrung aber auch das Gegenteilige zu erweisen.
Man sieht deutliche Gegenbeispiele, welche zeigen, wie kräftige
Organisationsformen plötzlich leeren, erstorbenen Inhalten gegen-