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Will man (die Bedürfnissteigerungen beiseite lassend) den

bedeutsamsten Bestandteil jeder Teuerung, jene der Urprodukte,

verstehen, so genügt es nicht, sich das Gesetz des abnehmenden

Bodenertrages vor Augen zu halten. Man muß dazu insbesondere noch

die T h ü n e n sche T h e o r i e heranziehen. Denn diese ist nichts

anderes als die D u r c h f ü h r u n g u n d A n w e n d u n g d e s

G e s e t z e s

v o m

a b n e h m e n d e n

E r t r a g

b e i

s t e i g e n d e n

P r e i s e n

l a n d w i r t s c h a f t l i c h e r

P r o d u k t e . T h ü n e n s Theorie sagt ja bekanntlich nichts anderes

als daß, an den jeweils höheren Preisen gemessen, welche der demMarkte

näherliegende Produzent (durch Verringerung der Transportkosten)

erzielt, sich jeweils ein intensiveres Wirtschaftssystem ergibt, und zwar

zunächst dem Markt (das heißt bei höchsten Preisen, höchster Teuerung)

intensivste freie Wirtschaft mit Dungankauf, Gartenwirtschaft,

Milchwirtschaft, sodann Waldwirtschaft, dann Getreidewirtschaft mit

abnehmender Intensität (Fruchtwechsel-, Feldgras, Dreifelderwirtschaft),

dann Viehzucht, dann Jagd. Daraus folgt:

a.

Daß im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung die Jagdprodukte

(und ähnlich der verwandten Fischerei) die größten Preissteigerungen

aufweisen müssen, weil sie in immer größere Fernen, immer weiter

hinaus aus dem Wirtschaftskreis rücken müssen (natürlich bleiben

daneben aus besonderen Gründen, besonders infolge schlechter Böden

usw. — Alpen! — Jagden auch im Innern intensivster Wirtschaftskreise

als Inseln bestehen).

b.

Daß nach diesen die Produkte der Viehzucht die größte Teuerung

erleiden müssen, Getreide und andere Erzeugnisse des vegetabilischen

Landbaues hingegen eine geringere. Denn wäre bei steigenden Preisen die

Viehzucht gleich rentabel wie der Getreidebau, so würde man nicht zum

Getreidebau übergehen, sondern bei der Viehzucht bleiben. Daher muß

relativ größerer Mangel an Viehzuchtprodukten notwendigerweise

entstehen, bzw. der Viehkreis nach außen hin (vom Markte fort)

erweitert werden, was Teuerung auf dem Markte bedeutet

1

.

c.

Daß die Erzeugnisse der gewerblichen Arbeit die geringste

Teuerung aufweisen müssen, weil sie im allgemeinen einem Gesetz

zunehmenden Ertrages unterliegen.

1

Die Preisbewegung des Holzes nimmt aus Gründen, die hier zu weit abliegen, eine

Sonderstellung ein.